Frisch ausgeruht und gut gestärkt ging es von der Pension Erna aus wieder Richtung Rheinsteig. Allerdings mit einem kleinen Umweg. Erst habe ich mir nämlich noch zwei Stempel im Touristikbüro Linz abgeholt und mir die Römische Glashütte angeguckt. Als bekennender Fan von Glashandwerk und -kunst war ein Besuch für mich dort Pflicht, allerdings bin ich wohl etwas zu verwöhnt von den Schwedischen Künstlern im Glasreich. Im Linzer Glasshop konnte mich auf jeden Fall nichts vom Hocker reissen – ihr könnt diesen Punkt also getrost auslassen, wenn ihr mal hier seit. Ein Besuch lohnt sich meiner Meinung nach nicht.

Linz - ausgestorben am frühen Morgen
Linz – ausgestorben und diesig am frühen Morgen

Jetzt aber Schluss mit Sightseeing und zurück auf den Rheinsteig. Schließlich soll es heute noch bis nach Bad Hönningen gehen und mich erwarten steile An- und Abstiege. Mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen (fragt mich bitte nicht, wo ich den Ohrwurm “Das Wandern ist des Müllers Lust” her hatte, aber er hat mich den ganzen Tag begleitet) mache ich mich also auf den Weg. Die heutige Etappe ist der zweite Teil des Caches “Wandertag – Rheinsteig #3” und er ist genauso schön wie der gestrige Teil von Unkel nach Linz.

Pause am Rheinstadion
Pause am Kaiserbergstadion

Los geht es (natürlich) wieder den Berg rauf… aber die erste Rastmöglichkeit mit wunderschöner Aussicht über Linz gibt es bereits kurz nach dem ersten Kilometer am Kaiserbergstadion. Ich mache es mir auf der Bank gemütlich und schaue über das diesige Rheintal. Toll. Aber ich gönne mir nur eine kurze Pause und weiter geht es durch ein bewaldetes Tal. Vogelgezwitscher, Bachgeplätscher und mein Geschnaufe begleiten mich die Anhöhe hinauf. Auf dem Weg befinden sich einige Mountainbike-Hindernisse. Haltet also die Augen und Ohren offen, damit euch keiner über den Haufen fährt. Eine Bank zum pausieren erwartet mich dann an der Grillhütte beim Sportplatz Dattenberg. Die habe ich auch dringend nötig.

Aufwärts, der Sonne entgegen
Aufwärts, der Sonne entgegen

Weiter ging es durch Dattenberg, wo mich Kirchenglocken erwarteten und die dörfliche Atmosphäre in den Bann zog. Wirklich nett hier. Kaum habe ich die letzten Straßen hinter mir gelassen, geht es über weite Wiesen zur Hangkante. Die Sonne scheint, Schmetterlinge begleiten mich und ich gönne mir mal wieder ein Verschnaufpäuschen mit Blick über den Rhein auf Sinzig. Meine “Das Leben ist schön” und “Hachz – geht es mir gut” WhatsApps, die ich völlig euphorisch von hier verschicke, werden nur mit Gegrummel beantwortet. Schön, wenn man unterwegs sein kann, während andere am Rechner sitzen. #luxus

Pausenplatz in Sicht
Pausenplatz über Leubsdorf voraus
Burg Arensfels
Burg Arensfels

Die Tour führt mich weiter abwechslungsreich durch Wald, Wiesen und Felder. Vorbei an Pferdekoppeln und Schrebergärten, hin zu einem tollen Aussichtspunkt (übrigens wieder mit einer Pausenliege – hihi) über Leubsdorf. Wenn das mal nicht nach einer Pause schreit. Weiter geht es durch Ariendorf Richtung Bad Hönningen. Als ich schon einen Blick auf Burg Arensfels werfen kann, wäge ich mich am Ziel meiner heutigen Wanderung. Doch weit gefehlt. Der Rheinsteig führt mich erst noch in einer Schleife an der Kiesgrube vorbei und schlängelt sich erst einige 1,5 km später langsam durch die Weinberge runter in die Stadt. Geschafft!

Übernachtet habe ich diesmal in der Pension Sonnenschein. Ein bisschen skuril ist es hier schon, aber alles ist sehr sauber, das Bett bequem, die Gastgeberin super freundlich und hilfsbereit und das Frühstück hervorragend. Und das beste: Die Pension liegt nur 50 m von der Kristall Rheinpark-Therme entfernt. Von Frau Baudach bekomme ich ein extra Handtuch, einen Bademantel und einen Rabattschein für einen 4 Stunden Aufenthalt und auf ging in Richtung Entspannung und Pflege. Man darf von der Therme nichts dolles erwarten. Ich habe den Altersdurchschnitt durch meine Anwesenheit deutlich gesenkt und es herrscht eine gewisse Marktplatz Atmosphäre, aber die Aufgüsse sind wirklich gut. Ich empfehle euch eindringlich die Black Mud Anwendung! Die 9 Euro extra lohnen sich auf jeden Fall. Erst schmiert man sich im Dampfbad mit Tote Meer Schlamm ein, dann duscht man alles ab (man darf nicht schüchtern sein, ggfs. als einziger Badegast komplett schlammbeschmiert bis zur Dusche zu laufen), dann rubbelt man den Körper mit Öl-Aromasalz ab und geht salzummantelt in die Sauna, wo man einen persönlichen Aufguss mit Duft nach Wahl erhält. Hmmmmm. Zum Schluss an die frische Luft, dann das Salz abduschen und sich vom Bademeister einen eiskalten Ganzkörper-Kneippguss verpassen lassen. TOLL! Jetzt aber ins Bett. Morgen geht es auf dem “Wandertag – Rheinsteig #4” weiter bis Leutesdorf.

Blick zurück zum Erpeler Ley
Blick zurück zum Erpeler Ley

Den Track der Tour findet ihr hier.
Für die Geocacher wieder die Info über die Caches, die auf dem Weg zum “mitnehmen” lagen: GC19HAH, GC2DA0R (Aussicht, Aussicht, Aussicht), GC4XYNE und GC4WHAH (wieder tolle Aussicht, diesmal mit Pausenliege) – die Liste ist natürlich ohne Vollständigkeitsgarantie – ich habe nur nach Tradis direkt am Weg geguckt. BTW – das Finale von “Wandertag – Rheinsteig #3” war – nachdem alle Fotopunkte zugeordnet waren – schnell gefunden.

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Für die Statistik:

15,1 km
3 Stunden 38 Minuten in Bewegung
1 Stunden 58 Minuten Pause
4,1 km/h in der reinen Gehzeit
2,7 km/h inkl. Pause

Höhenmeter für die Strecke von Unkel bis Bad Hönningen ca. 950

Wo man mich noch findet:

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