Nachdem wir die Fotos vom Wimbachklamm (Website) gesehen hatten, war klar: Hier müssen wir hin. Und zwar alle. Aber einfach nur durch die Wimbachklamm gehen war mir zu wenig… ich will ja schließlich (wenigstens ein bisschen) wandern. Da bin ich auf eine kleine, ca. 8,5 km lange Tour durchs Wimbachtal bis zum Wimbachschloss gestoßen. Perfekt, denn so haben wir ein Verpflegungsziel vor Augen und Tageskilometer sind für alle machbar (die ca. 325 Höhenmeter habe ich sicherheitshalber nur in einem Nebensatz erwähnt – hihi). Also – festes Schuhwerk angezogen, Sonnencreme aufgetragen, Wanderstab eingepackt und auf nach Ramsau, zum Parkplatz an der Wimbachbrücke.
Auf die Wimbachklamm sind sogar die Kinder gespannt
Dieser Parkplatz hat eine recht überschaubare Größe und ist um 9.30 Uhr morgens schon fast voll. Hier empfiehlt es sich, möglichst früh zu starten oder den Ausflug auf den Nachmittag zu verlegen – dann hat man vielleicht Glück und die ersten Wanderer sind schon zurück und es wird ein Platz frei.
Von der Wimbachbrücke aus geht es direkt aufwärts und wir sind froh, am Zahlhäuschen – bei dem man die Eintrittsmünzen für die Wimbachklamm kauft – eine kleine Pause einlegen zu können. Die Sonne brennt und wer nicht anstehen muss, sucht sich ein schattiges Plätzchen. Es dauert nämlich gut 20 Minuten, bis auch wir unsere Münzen an dem Automaten gezogen haben. Haltet eure Gästekarte bereit – das gibt eine Ermässigung (1,50 Euro statt 2,00 Euro – immerhin).
Die Wimbachklamm ist ein beeindruckendes Naturschauspiel
Wir folgen dem Weg weiter aufwärts und biegen nach ca. 300 Metern links in die Wimbachklamm ab. Das wildromantische Naturdenkmal ist ein absolutes Muss für jeden Besucher der Region! Der Weg durch die Klamm führt über Holzstege und Treppen an den Felswänden entlang. Das Wasser rauscht unter einem hindurch und fließt die Feldwände herunter. Genau so, als wären die Felsen übervolle Schwämme, die das Wasser nicht mehr halten können. Es ist sicher toll hier entlang zu gehen, nachdem es vorher eine Zeit lang geregnet hat. Oder während der Schneeschmelze im Frühling. Das muss gewaltig sein.
Viel zu schnell schon kommen wir ans Drehkreuz am Ausgang der Wimbachklamm. Wer nicht weiter hinauf wandern möchte, kann hier auch einfach umkehren und durch die Klamm zurück gehen. Wir aber wollen ja noch zum Wimbachschloss, müssen also durch das Drehkreuz raus und uns weiter bergauf halten. Wegweiser geben die Richtung vor – verlaufen fällt also schwer.
Es ist einfach wunderschön hier
Der nächste Streckenabschnitt macht uns fast noch mehr Spaß als das Stück durch die Klamm. Er führt nämlich parallel zum Wimbach und es gibt viele Möglichkeiten, ans Wasser zu gelangen. Überall laden Steine zum Klettern ein und das kalte Wasser ist stets für eine Abkühlung (oder eine kleine Wasserschlacht) gut. Sehr schön und ruhig hier. Man begegnet zwar immer mal wieder anderen Wanderern und Ausflüglern, aber das stört kaum.
Der Weg führt weiter aufwärts, was wir anfangs gar nicht wirklich wahrnehmen, weil unsere Blicke und unsere Aufmerksamkeit auf die faszinierende Natur gerichtet sind. Und die hat immer wieder etwas neues Spannendes zu bieten. Erst die kühle Klamm, dann der sprudelnde Wimbach und schließich das Wimbachgries. Dieser riesige, am Talschluss bis zu 1,5 km breite, Schuttstrom zieht aus dem Gebiet der Palfelhörner herunter. Er ist unter dem Einfluss der Schwerkraft ständig, aber kaum je merklich in Bewegung. Man kommt sich ein bisschen vor wie in einer Wüste, dabei war man vor wenigen Metern noch an einem rauschenden Bach unterwegs. Beeindruckend.
Puh – der Weg hinauf zieht sich
Die letzten paar hundert Meter bis zum Wimbachschloss, wo uns kalte Getränke und eine Ruhepause erwartet, ziehen sich wie Kaugummi. Langsam steigen uns die Höhenmeter in die Beine und von unserem Ziel ist nichts zu sehen. Ob wir schon vorbei gelaufen sind? Oder falsch abgebogen? Nichts da – wir sind richtig und müssen einfach noch weiter hinauf.
Uns entgegenkommende Wanderer lächeln uns aufmunternd zu. Nur noch 20 Minuten, gleich habt ihr es geschafft! Und dann sind wir da – herrlich. Ursprünglich wurde das Wimbachschloss um 1784 herum als Jagdschloss erbaut. Heute beherbergt es eine Tagesgaststätte und ist die “Mittelstation”, von der ambitioniertere Wanderer als wir noch weiter durch das Gries bis zur Wimbachgrieshütte aufsteigen können. Wir genehmigen uns erstmal etwas kaltes zu Trinken und spielen die eine oder andere Runde “6nimmt!”. Dann noch mal aufs Klo und es geht den gleichen Weg, den wir gerade gekommen sind, zurück zum Auto. Diesmal lächeln wir den Emporkommenden freundlich zu und ermuntern sie, die letzten 20 Minuten durchzuhalten.
Fazit
Eine schöne kleine Tour durch atemberaubende Natur – geprägt von wildem Wasser, schroffen Felsen und “wanderndem” Gestein. Kommt vorbei!
Den Track zur Tour könnt ihr euch hier runterladen. Für die Statistik habe ich heute leider nichts zu “melden”. Der Garmin lag im Hotelzimmer.
Wo man mich noch findet:
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