10 - 20 km Ungeheuerklamm Wandern Wandern in Baden-Württemberg

Die Ungeheuerklamm – einfach ungeheuer schön

Nach meiner gestrigen Geocaching-Tour durch das Albtal habe ich mir für meinen zweiten Tag in Karlsruhe die Ungeheuerklamm (Link) rausgesucht. Ok, ich gestehe… allein der Name hat mich schon gereizt. Und ich kann euch versichern, die Strecke macht ihrem Namen alle Ehre. Sie ist einfach ungeheuerlich. Ungeheuer abwechslungsreich, ungeheuer schön und ungeheuer überraschend. Aber der Reihe nach…

Es geht doch nichts über eine abwechslungsreiche Wanderung

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Der Eisvogel

Vom Karlsruher Marktplatz aus fahre ich mit der Bahn zum Startpunkt am Bahnhof Weingarten. Die Sonne knallt und ich frage mich, ob ich mir nicht besser einen Hut oder zumindest eine Tube Sonnencreme mitgenommen hätte – egal, jetzt ist es eh zu spät. Weingarten ist hübsch und ich folge der Bahnhofstraße bis der Track mich auf einen kleinen Weg entlang des Watzbaches führt. Hier gibt es eine Menge Infotafeln, auf denen man etwas über die Tier- und Pflanzenwelt der Region erfährt. Das sieht nach einem Schulprojekt aus und ich habe viel Freude beim Betrachten und Lesen der tollen Kunstwerke.

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I am walking… dumdidum

Ich verlasse das Städtchen und erreiche freies Feld. Felder, Wiesen und blauer Himmel soweit das Auge reicht. Das einzige, was ich nicht sehe, ist Schatten. Die Mittagssonne brennt erbarmungslos und der Weg, der auf diesem Teilstück entlang einer asphaltierte Straße verläuft, kommt mir lang und länger vor. Zum Glück werde ich von tollen Aussichten abgelenkt. So komme ich zur Ruhe und kann meinen Blick und meine Gedanken in die Ferne schweifen lassen.

In Sallenbusch kann man einkehren

Kurz vor der Siedlung Sallenbusch wird es auf einmal voll… was ist denn hier los? Wo ich eben noch alleine unterwegs war, tummeln sich auf einmal Ausflügler. Mit dem Auto, dem Rad aber auch in eindeutiger Wanderer-Montur. Ich bin verwundert – so viel Trubel im “Nirgendwo”. Doch kaum biege ich links ab, lüftet sich auch schon das Geheimnis. Das Backhaus Sallenbusch scheint ein beliebtes Ausflugslokal zu sein – besonders an Sonntagen mit so schönem Wetter. Angenehm überrascht schlendere ich durch die kleine Ansiedlung, “erklimme” einen Hügel und erfreue mich beim Zurückblicken erneut an der tollen Aussicht.

Straße mit Blick auf Sallenbusch
Blick zurück auf Sallenbusch

Hach, einfach schön. OK, ich habe mittlerweile von der Sonne leicht gerötete Unterarme… aber sicher kommt gleich Schatten… oderrrr? Der gewünschte Schatten ist schnell vergessen, als sich vor mir auf einmal das komplette Farbspektrum meines Sichtfeldes änder. War vorher alles in verschiedenen, satten Grüntönen gehalten, gehe ich jetzt durch goldene, sich bis an den Horizont erstreckende Getreidefelder. Sieht das nicht genial aus? Ich bin vor lauter Fotografieren gar nicht zum Wandern gekommen.

Wanderung durchs Kornfeld
Goldene Landschaften

Es ist wirklich heiß heute – aber die abwechslungsreiche Tour ist es wert

WeinstöckeNach den Weizenfeldern wende ich mich nach links und gehe am Waldrand entlang. Auf jeden Fall will es der Track so – eine ganz schöne Zeckenstrecke. Ich empfehle euch, ein Stück geradeaus weiter in den Wald hinein zu gehen und die nächste Abbiegung nach links zu nehmen. Am Ende treffen beide Wege aufeinander und ihr seit wieder auf dem Track.
Holzbrücke im WaldEinige Höhenmeter weiter, blicke ich durch Weinberge ins Tal. Weinberge? Hmm, wie gesagt, wahnsinnig abwechslungsreich die Strecke… und wir haben gerade mal Halbzeit. Nach den Weinstöcken geht es rechts weiter in Richtung Sohlsiedlung und hinein in den Wald.

Jetzt heißt es aufpassen! Der Track führt einen kleinen Trampelpfad entlang, der rechts vom Hauptweg abzweigt. Natürlich bin ich erst mal vorbeimarschiert. Echt? Dieser kleine, halb zugewachsene Pfad hier? Ja, scheint richtig zu sein, und die Brücke da vorne erweckt Vertrauen. Ich gehe hinüber und haltet mich links vom Graben. Ein paar kleine Hindernisse können mich dabei auch nicht schrecken. Einfach toll hier – wie im Urwald.

Weg durch die Ungeheuerklamm
Umgefallene Bäume bilden Hindernisse und natürliche Brücken

Schon das Ziel vor Augen, macht die Ungeheuerklamm Tour noch eine großen Schlenker

Nach einem kleinen Päuschen verlasse ich den kühlen Wald und erhasche einen Blick auf das Ziel meiner heutigen Wanderung, Untergrombach. Doch wie ist das noch mit dem Wandern? Der Weg ist das Ziel, oder? Also streift die Tour den Ort erstmal nur kurz an einem außen gelegenen Wohngebiet. Vor mir liegt der beschwerlichste Kilometer des Tages. Es sind zwar nur rund 100 Höhenmeter, aber die haben es in sich – puah. Dafür gibt es – wie sollte es anders sein – einen tollen Blick über Untergrombach bis (da rechts im Bild) nach Bruchsal.

Blick auf Untergrombach

St. Michaels Kapelle auf der Ungeheuerklamm TourEin kleiner Abstecher zur St. Michaels Kapelle darf natürlich auch nicht fehlen – der zweite “Touri-Spot” auf meinem heutigen Weg. Hier ist es unheimlich voll. Allerdings sind die meisten Besucher mit dem Auto angereist. Ich lächele kurz in die Runde (sicher wundern die sich, wer diese röchelnde Person mit dem roten Kopf ist, die ihnen so freundestrahlend zulächelt), passiere die Kapelle und mache mich sogleich links runter an den Abstieg.

Das letzte Stück bis zum Bahnhof ist nicht mehr so doll. Egal, was für eine tolle Runde! Wenn ihr mal in der Nähe seit, solltet ihr sie auf jeden Fall machen. Empfehlung!

Leider ist mein Taxi noch nicht da. Albert steht im Stau. Da bleibt mir eigentlich nichts anderes übrig, als statt auf dem Bahnsteig in einer nahegelegenen Eisdiele auf ihn zu warten – hmmmm – ich empfehle das Griespudding-Eis. Lecker.

GPX-Datei zur Tour könnt ihr euch hier runterladen.

20160717_134301275_iOSFür die Statistik

17,7 km
4 Stunde, 10 Minuten in Bewegung
29 Minuten Pause
4,2 km/h reine Gehzeit (ganz gut für den Anstieg – ich war selbst überrascht)
3,8 km/h inkl. Pause

Wo man mich noch findet:

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