Ab Mai 2018 werde ich als Wegewartin unter anderem für die richtige Wegemarkierung der siebten Etappe des Römerkanal-Wanderwegs – einem der Hauptwanderwege des Eifelvereins – zuständig sein. Und obwohl ich die Strecke erst nach Ostern offiziell von meiner Vorgängerin übernehme, gibt es vorab schon mal ein Markierungs-Seminar.
Geschult werde ich, gemeinsam mit elf anderen Wegewarten, von Wolfgang Müller. Er ist beim Eifelverein der Hauptwegewart Nordeifel. In einem Schulungsraum der St. Nikolaus Jugendstätte Rursee gibt es erstmal die “trockene” Theorie, bevor wir dann selber eine Teststrecke markieren. Anschließend beurteilen wir bestehende Markierungen der örtlichen Wanderwege am schönen Rursee.
Markiert ihr noch oder wandert ihr schon?
Der Eifelverein wird 1888 eigentlich als “Wegeverein” und nicht als Wanderverein gegründet. Schließlich hat er sich bei seiner Gründung das “Unterhalten eines von ihm markierten Wegenetzes” zur Aufgabe gemacht. Im Laufe der Zeit ist diese Aufgabe dann immer anspruchsvoller geworden. Durch den Trend zu Premium- und Zertifikats-Wanderwegen sind die Wanderer eine hohe Qualität gewohnt. Zum einen bei der Wegführung, aber auch bei der Beschilderung.
Bei der Wegemarkierung kommt es darauf an, dass sie den Wanderer ohne weitere Hilfe von Führern oder Wanderkarten absolut zuverlässig über die vorgesehene Route zum Ziel führt. Und das auch bei so Quasseltanten wie mir. Ich achte vor lauter Plaudern und Klönen nämlich oft nicht auf die Schilder. Eine ganz schön anspruchsvolle Aufgabe also.
Das Zauberwort bei der Wegemarkierung heißt “Sichtmarkierung”
Bei der Wegemarkierung muss der verantwortliche Wegewart heute darauf achten, die Schilder “auf Sicht” anzubringen. Das bedeutet für die Hauptwanderwege des Eifelvereins, dass
- die nächste Markierung dem Wanderer schon von weitem ins Auge fällt,
- alle Markierungen im 90° Winkel zum Weg angebracht sind,
- die Wegstrecke lückenlos beschildert ist,
- der Streckenverlauf eindeutig markiert ist, auch an jeder Einmündung, Abzweigung oder Kreuzung,
- auf jedem Markierungsschild ein Richtungspfeil angebracht ist und
- der Weg in beide Gehrichtungen gekennzeichnet ist.
Der Wegewart kontrolliert den Weg zweimal im Jahr
Aus Naturschutzgründen nagelt man die Wegemarkierungen übrigens nicht mehr an Bäume. Stattdessen klebt man sie als Aufkleber an Straßenschilder oder als Aluschilder an Pfosten und Bäume. Natürlich hält der Kleber nicht ewig. Hinzu kommt, dass die Bäume wachsen oder gefällt werden. Einige Markierungsschilder werden auch zerstört oder sogar als Souvenir mitgenommen. Aus diesem Grund ist der zuständige Wegewart zweimal im Jahr mit Ersatzschildern, Zange, Pfeile, Astschere und Kleber auf seinem Streckenabschnitt unterwegs. Dabei wird natürlich nicht nur die Vollständigkeit der Wegemarkierung überprüft. Der Wegwart schaut auch, ob es irgendwelche sonstigen Probleme auf der Strecke gibt. Vielleicht gibt es eine Baustelle, einen umgestürzten Baum, eine defekte Brücke oder irgendetwas anders, was eine neue Wegführung nötig macht. Er beseitigt Kleinigkeiten direkt vor Ort. Ein spezielles Wartungsteam steht aber für größere Maßnahmen bereit.
Ich bin gespannt und freue mich schon auf “meinen” Abschnitt des Römerkanal-Wanderwegs von Brühl nach Köln-Sülz. Vielleicht hat jemand Lust, mich mal auf einer Wartungswanderung zu begleiten? Ich würde mich freuen.
Wo man mich noch findet:
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