Kurzer Steckbrief:
Name: Jörg Thamer
Geburtsjahr: 1963
Beruf: Outdoorblogger
Blog: outdoorsuechtig.de
Facebook: facebook.com/outdoorsuechtig
Twitter: @JoergTh
Instagram: photo_joerg
10 Gegensatzpaare zum Auswählen:
GPS / Wanderkarte Jeans / Funktionskleidung Strecke / Rundweg
Wanderhütte / 4-Sterne-Hotel Blumen / Pralinen Tradi / Multi E-Book / Paperback Guitarre / Klavier Currywurst-Bude / Edel-Italiener Höhenmeter / Flachland
Pensionierter Berufssoldat, Outdoorblogger, Geocacher, Wanderweg-Pate und ganz nebenbei auch noch Ehemann und Vater… Ihr könnt euch vorstellen, warum ich mehr als gespannt bin, Jörg Thamer zu einem Walk & Talk zu treffen. Ich bin sowas von neugierig! Zum Glück sagt er sofort zu, als ich ihn nach einem “Date” frage. Wir verabreden uns für heute (12.10.2016) um 10.30 Uhr am Endpunkt des Klosterweges. Die Strecke passt perfekt. Sie hat eine angenehme Länge von ca. 18 km und liegt zwischen unseren beiden Wohnorten. Außerdem hatte ich sie eh schon auf dem “Schirm” und den Track sowie alle dort liegenden Caches bereits rausgesucht.
Ich bereite mich auf das Walk & Talk mit Jörg Thamer gut vor
Auf der Hinfahrt lege ich mir noch ein paar Fragen zurecht. Es ist schon spannend, sich mit Menschen zu verabreden, die man nicht kennt. Und dann auch noch eine Strecke zu gehen, die einen mindestens für 5 Stunden aneinander bindet. Schließlich besteht immer die Gefahr, dass man sich nichts zu sagen hat oder sich doof findet. Ach was… ich verscheuche den Gedanken. Wir haben so viele gemeinsame Interessen, da kann nichts schief gehen. Und genau so ist es auch. Jörg kommt mir am Treffpunkt bereits mit der ersten Geocaching-Dose entgegen, die er an der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Waldbreitbach gefunden hat. Wir loggen und ich denke mir: Das wird ein toller Tag.
Geocaching ist neben Wandern ein gemeinsames Hobby von Jörg und mir
Schon im Auto auf der Fahrt nach Rengsdorf – dem Startpunkt unserer heutigen Wanderung – fangen wir an zu plaudern. Wie wir beide zum Geocachen gekommen sind und wie sich seine Aktivitäten im Laufe der Zeit verändert haben. Jörg Thamer cached als JoergTh seit Juni 2006 und hat schon mehr als 5780 Founds. Er ist durch einen Freund auf das Hobby aufmerksam geworden und seither mit einer Clique von Freunden, mit seiner Frau oder auch alleine auf Dosenjagd.
“Früher war das aber mehr – heute verbinde ich das Geocachen meist mit meinen Wanderungen oder suche mir besonders schöne Multis raus. Die Zeiten der Tradi-Jagd sind vorbei – und Punkte jagen hat mich noch nie interessiert”. Wir schwärmen uns gegenseitig von spannenden Touren und ausgefallenen Erlebnissen vor – mit viel Gelächter und immer wieder zustimmendem Kopfnicken. Besonders gut gefällt mir die Geschichte, wie ihnen der Owner vom Nachtcache “Hohenstein 7 – Die Nacht im Wald” (leider mittlerweile archiviert) auflauert und im Dunkeln plötzlich stocksteif am Wegrand steht. Ich wäre gestorben vor Angst… aber Jörg hat sich todesmutig vorgewagt und geschaut, was los ist. Er wollte seine Kinder davor bewahren, einen Erhängten zu sehen. Zum Glück hat sich alles aufgeklärt und mit einer Menge Adrenalin im Blut konnte die Runde am Ende noch geloggt werden.
Gewandert ist Jörg eigentlich immer schon gerne. In seiner Kindheit gemeinsam mit seinen Eltern, ist die alte Leidenschaft dann durchs Geocachen wiederbelebt worden. Wenn er den Kopf freikriegen oder eine Schreibblockade loswerden möchte, zieht es ihn auf seine Lieblingsstrecken direkt vor der Haustür.
Sein GPS-Gerät hat Jörg immer dabei
Genau dann, wenn er sich nicht auf den Weg konzentrieren muss, können seine Gedanken fließen. Immer dabei sind seine Kamera und sein GPS-Gerät – wobei er auf das GPS-Gerät bei ausreichender Wegmarkierung oder guten Kartenmaterial auch mal verzichten kann.
Besonders gut geeignet, um Dinge durch zu denken, ist “sein” Stück vom Landwanderweg, für das er als Wegepate zuständig ist. Mindestens zweimal im Jahr trifft man ihn auf Etappe 15, wenn er zwischen Villmar nach Limburg die Strecke kontrolliert. Sind noch alle Wandermarkierungen vorhanden und gut lesbar? Gibt es Hindernisse auf dem Weg? Wurden angekündigte Reparaturen von den Gemeinden durchgeführt? Irgendwas gibt es immer zu tun. Von Zeit zu Zeit melden sich auch Wanderer, denen Schäden an der Strecke aufgefallen sind, direkt beim Lahntal Tourismus Verband (entweder via Facebook oder über per E-Mail an info@daslahntal.de), die Jörg dann informieren. So wird ein Hobby ganz schnell zur Berufung.
Apropos Berufung. Natürlich kommen wir auch auf seinen ehemaligen Job als Berufssoldat zu sprechen. Wegen internen Umstrukturierungen ist er zwar seit zwei Jahre im Ruhestand, seine Erlebnisse als Aufklärer in Krisengebieten sind deswegen aber nicht weniger interessant. In Bosnien und Afghanistan stand er in engem Austausch mit der Bevölkerung. Er berichtet von spannenden und sehr menschlichen Begegnungen mit afghanischen Polizeichefs und bosnischen Dorfbewohnern.
Wirklich spannend, was Jörg Thamer in seinem Beruf als Aufklärer alles erlebt hat
Von Sprachproblemen, kulturellen Unterschieden und anfänglichem Misstrauen, aber auch von gewachsenen Freundschaften, gemeinsamen Feiern und lustigen Anekdoten. Jörgs Augen leuchten und man merkt, dass ihm sein Job viel Spaß gemacht hat. Leider bedeuteten die Auslandsaufenthalte immer eine Trennung von der Familie und so genießt es Jörg Thamer, jetzt zu Hause zu sein.
Außerdem hat er seit einer Pensionierung auch die Zeit und die Muße, sich um seine Hobbies Wandern und Geocachen zu kümmern und seine Blogs zu pflegen. Gestartet hat er 2012 mit GEWUM! auf Blogspot. Auf die Idee gebracht hat ihn seine Frau. Sie fand es schade, dass er zwar viele Fotos macht, aber diese digital irgendwo auf Festplatten und Speicherkarten verschwinden und nirgendwo zu sehen sind. Das fand Jörg auch und so hat er angefangen, seine Wanderungen und Geocaching-Touren in einem Online-Tagebuch zu dokumentieren und die schönsten Fotos dazu hochzuladen. Nach und nach sind dann noch outdoorsüchtig.de, lahntastisch.de und cachoholic.de hinzu gekommen. Zum einen, weil er auf WordPress bloggen wollte, zum anderen aber auch, weil er die Themen ein bisschen voneinander separieren wollte. Hut ab – ich bin froh, dass ich ein Blog mit Inhalten gefüllt bekomme. Vier Blogs, das ist schon was.
Wenn man plaudert, vergeht die Zeit viel zu schnell
Viel zu schnell nähern wir uns dem Ende unserer Wanderung. Es hat wirklich super viel Spaß gemacht. Es mangelte uns allerdings ein bisschen an der Konzentration auf den richtigen Weg. Dreimal sind wir in die falsche Richtung marschiert und haben das erst einige hundert Meter später gemerkt. Ein sicheres Zeichen für einen absolut gelungenen Walk & Talk. Jörg ist ein toller Gesprächspartner und ich gehe mal davon aus, dass der heutige Tag nicht unser letztens Treffen gewesen ist. Mal sehen, vielleicht kriege ich ihn überredet, mich mal zu einer seiner Kontrollgänge auf den Lahnwanderweg mit zu nehmen. Dort war ich nämlich noch nicht.
Wo man mich noch findet:
Vielen Dank für den tollen “Walk&Talk” der auch mir sehr viel Spaß gemacht hat. Was den Kontrollgang auf dem Lahnwanderweg betrifft so bekommst Du Bescheid 😉
Liebe Grüße, Jörg
Super nett geschrieben 😉 und Jörg auch aus meiner Sicht richtig gut getroffen
Liebe Grüße
Elke
Ich hoffe, wir finden bald auch mal einen Termin liebe Elke 🙂