Nach meinem zweiten Ahrtalgipfel-Tag habe ich mir eine Wanderpause gegönnt und mit Albert ein paar örtliche Highlights besucht. In der Gästebroschüre (tatsächlich auch für was nütze das Ding) haben wir von der Dokumentationsstätte Regierungsbunker gelesen. Eine geheime Bunkeranlage mit Gängen von insgesamt 17,3 km Länge, 936 Schlaf- sowie 897 Büroräume von denen noch 203 m als Dokumentationsstätte erhalten sind. wie cool. Und es gibt 1,5 stündige Führungen. Ein Ort ganz nach meinem Geschmack, den wir nach einem leckeren Frühstück bei Carpe Diem besuchen wollen.
Beim Bunker angekommen ist es dort ziemlich voll. Wir kaufen uns Tickets für die nächste Führung und haben danach noch knapp eine Stunde Zeit, bis es los geht. Also erstmal gucken, ob ein Cache in der Nähe ist. Bingo – der Bunker Cache war schnell gefunden und geloggt. Jetzt noch ein kühles Getränk und schon geht es los unter den Berg.
Eine wirklich tolle Führung mit vielen Einblicken und spannenden Storys hinter den Kulissen des kalten Kriegs. Innerhalb von 30 Minuten konnte die Führungsspitze der Bonner (damals noch Hauptstadt, wie ihr euch erinnert) Regierung mit bis zu 3000 Personen hierhin evakuiert werden und einen Atomkrieg 30 Tage lang überleben. Die Bauarbeiten zu dem geheimen Bunker fanden in Abschnitten mit immer neuen Arbeitern statt.
Vor der Bevölkerung wurde alles als Arbeiten für einen THW Stützpunkt getarnt. Was für eine riesige Anlage da wirklich entstand, war den Anwohnern nicht klar. Wirklich spannend – ein bisschen wie bei James Bond. Jahrelang wurde der Bunker regelmäßig “bewirtschaftet”, instand gehalten und mit regelmässigen Übungen auf Funktion geprüft, bis er dann zwischen 2001 und 2006 bis auf die 203 noch vorhandenen Meter zurückgebaut wurde.
Ist das tatsächlich so? Oder gibt es andere geheime Dinge in den restlichen 17,1 km? Labore? Forschung? Geheimdienst? Hihi – unsere Gedanken haben die spannendsten Dinge hervorgebracht. Aber laut unserem Guide ist alles zurückgebaut und entkernt worden – jetzt sind da nur noch leere Röhren mit Wasser. Diese werden regelmässig überprüft – schließlich gibt es über den Stollen Weinberge, Dörfer, Straßen und nicht zuletzt Wanderwege. Aber… who knows *g.
Nach 90 Minuten unter der Erde und in der Vergangenheit wurde es Zeit für ein bisschen frische Luft. Während meiner gestrigen Wanderung ist mir ein Wegweiser zu einer Straußenfarm aufgefallen – Straußen? Im Ahrtal? Perfekt *freu. Kurz gegoogelt und schon hatten wir unser zweites Ausflugsziel des Tages. Die Straußenfarm Gemarkenhof in Remagen. Auch hier müssen wir wieder ein bisschen warten, bis die Tour los geht. Genug Zeit für ein Stück Kuchen und Kaffee im Straußencafe mit toller Aussicht über das Ahrtal.
Ein kleiner Zug fährt die neugierige Touristenschar zu den Straußen. Die werden einige hundert Meter vom Haupthaus entfernt auf riesigen Weiden gehalten. Zuerst besuchen wir die Familien – die “Zuchttiere”. Ein Hahn lebt mit zwei oder drei Frauen zusammen. Kaum parkt der Zug kommen die Tiere auch schon herbeigerannt.
Wirklich beeindruckend. Wir werden gewarnt, nicht zu dicht heran zu gehen. Sie sind zwar an den Menschen gewöhnt, aber ein bisschen zwicken die neugierigen Tiere schonmal – und sie finde Handys und Bling Bling Schmuck einfach unwiderstehlich.
Weiter geht es zu den einjährigen Schlachttieren, dann zu den Küken und zum Abschluss der Tour können wir einen Blick in den Brutkasten und das Babybett werfen. Und fast wären wir noch Geburtshelfer geworden – aber der kleine im Ei braucht noch einen Tag. Eine wirklich tolle und kurzweilige Tour. Kommt ruhig mal selber vorbei, wenn ihr hier seit.
Bevor es heim geht, jetzt noch mal schnell zur XXL-Bank – wäre doch gelacht, wenn wir hier nicht doch noch ein Foto hinkriegen würden. Hihi.
Wo man mich noch findet:
0 Kommentare zu “Regierungsbunker und Straußenfarm – Sightseeing im Ahrtal”