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Im Norden der Wahner Heide – die Pionierbeckentour

Die tolle Pionierbeckentour durch den Norden der Wahner Heide (Infos) hat Ingo von reise-wahnsinn.de für unseren Walk & Talk ausgearbeitet. Und ich muss sagen – die 12 km Runde war wirklich schön… und lehrreich.

Landebahn Flughafen Köln/ Bonn in der Wahner Heide, PionierbeckentourWir starten am Parkplatz Alte Kölner Straße Ecke Rösrather Weg. Wir stellen unsere Autos ab, wenden uns in Richtung Westen, überqueren die Straße und haben einen schönen Blick auf das Rollfeld vom Flughafen Köln/Bonn. Kein Wunder, dass Ingos Pionierbeckentour hier startet. Schließlich ist er bekennender Planespotter und liegt hier regelmässig auf der Lauer. Während wir am Begrenzungszaun entlang gehen, sprechen wir über die Fotografie von Flugzeugen. Ein spannendes Hobby, besonders wenn man einen großen Flughafen in unmittelbarer Wohnortnähe hat.

Toller Weg in der Wahner Heide auf der Pinoierbeckentour
Wunderschön, der Blick über die Wahner Heide

Die Pionierbeckentour führt durch Wald und Heide

Schon nach kurzer Zeit führt uns der Track nach rechts in die Heide. Einfach schön – sogar zu dieser Jahreszeit, wenn hier nichts blüht und nur die Nadelbäume ein grünes Kleid tragen. Ein Besuch der Wahner Heide hat wirklich zu jeder Jahreszeit seinen Reiz. Diese Weite hat etwas ganz besonders. Wir kommen gar nicht voran, weil wir an jeder Ecke ein Foto machen wollen. Trotzdem schaffen wir es, dem Track zu folgen, der uns nochmal über die Alte Kölner Straße führt. Zum Glück geht es auf dem Kalkweg immer nur geradeaus. Wir müssen uns also nicht auf den Weg konzentrieren und können den Blick schweifen lassen.

Waldweg auf der PionierbeckentourDie Strecke ist gut ausgebaut und es wird deutlich “waldiger”. Wir erreichen das Pionierübungsbecken 1. Hier handelt sich hier um eine ehemalige Sand- und Kiesgrube, deren Material in den 1930er Jahren auf dem Bau verwendet wurde. Man merkt auch die Nähe zum Königsforst. Das 25 Quadratkilometer große Waldstück zwischen Köln, Bergisch Gladbach und Rösrath ist das größte Waldgebiet der rechtsrheinischen Mittelterrasse und grenzt direkt an die Wahner Heide.

Das Pionierbecken 1 lassen wir rechts liegen und überqueren auf unserem weiteren Weg den Kurtenwaldbach. Dieser entspringt im Königsforst und verbindet trotz Autobahn das Waldstück mit der Wahner Heide. Wir bleiben auf dem Kalkweg und wandern weiter, bis wir an einem Aussichtspunkt stehen, der einen tollen Blick übers Pionierbecken 3 freigibt. Ich erfahre von Ingo interessantes über die Namen der Becken. Er lässt nämlich vermuten, dass hier in der Wahner Heide die belgischen Streitkräfte, die sogenannten Pioniere, ansässig waren. Allerdings stimmt das nicht. Vielmehr handelt es sich bei allen drei Becken “lediglich” um Kiesgruben, wo der Kies der Rheinablagerungen abgebaut wurde. Übungen der Pioniereinheiten haben hier nie stattgefunden.

Aussichtspunkt am Pionierbecken 3 in der Wahner Heide
Pionierbecken 3 ist ein toller Fotospot – findet auch Ingo

Pionierbecken 3 bietet vielen Wasservögeln ein Zuhause

Das Pionierbecken 3, an dem wir uns gerade befinden, ist mittlerweile ein kleiner See und bietet seltenen Wasservogelarten einen sicheren Brutplatz. Wir umrunden den See und wandern neben stillgelegten Militärgleisen entlang. Denn auch wenn die Pioniereinheiten hier nicht ansässig waren, so war die Wahner Heide doch die längste Zeit ihrer Geschichte ein Militärgebiet. Die verlassenen Gleise, an denen wir entlang wandern, sind beispielsweise ein Relikt aus der Zeit als Truppenübungsplatz. Sie führten zu einer ehemaligen Panzerverladerampe, über die schwere Militärfahrzeuge auf Zügen angeliefert und abtransportiert wurden.

Pionierbecketour in der Wahner Heide
Die stillgelegten Militärgleise

Von einem zweiten Aussichtspunkt gucken wir nochmal über den ruhig daliegenden See, dann wenden wir uns in einem Rechtsknick wieder Richtung Süden, bis wir auf den Porzer Weg stoßen. Hier wandern wir nach links und nach etwas 600 m geht es gleich wieder links. Wir überqueren ein zweites Mal den Kurtenwaldbach und kommen auf den Rennweg, der uns am Pionierbecken 2 vorbei führt. An dieser Stelle wurde in den 60er und 70er Jahren der Kies abgebaut, ohne dass eine Genehmigung für den kommerziellen Abbau vorlag. Zum Glück für uns, denn so können wir vom Aussichtspunkt aus einen ganz tollen Blick über den ehemaligen Aushub werfen. Der kleine Abstecher vom Hauptweg hierhin lohnt sich, schließlich gibt es auch einen Cache zu finden.

Pionierbecken 2
Toller Blick über Pionierbecken 2

Baumstämme mit Pflanzen

 

Straßenschild in der Wahner Heide
November

Interessantes zu den Wege-Namen in der Wahner Heide

Langsam kommt auch die Sonne raus, und so wandern wir gemütlich plaudernd weiter. Erst nach links in den Mühlenweg und dann nach rechts in den Wolfsweg. An einem spitzen Rechtsknick fallen uns die Wageschilder ins Auge. Dabei erfahre ich von Ingo etwas über die Namen der Wege in der Wahner Heide. Bei der Namensgebung sind den Verantwortlichen nämlich nicht immer gleich passende Bezeichnungen eingefallen und so haben sie einfach die Buchstaben aus dem Militär-Alphabet genommen. Beispielsweise November (siehe Foto), stellvertretend für den Buchstaben “N”. Sicherlich sollte das nur vorübergehend sein… aber wer kennt das nicht – wenn es eimal so ist, dann bleibt es auch so. Ich denke dabei nur an die seit 12 Jahren nicht gepflasterte Terrasse bei mir zu Hause.

Pionierbeckentour Wahner Heide

 

Jetzt haben wir den Wald hinter uns gelassen und wandern am Rand weiter Heidefläche entlang, bis wir diese schließlich in Richtung Auto auf dem Rösrather Weg überqueren. Der Himmel leuchtet strahlend blau. Schaut euch mal das letzte Foto an an, so wunderschön verabschiedet sich die Wahner Heide und die Pionierbeckentour von uns. Vielen Dank, es war auch mir ein Vergnügen!

Pionierbeckentour

Den Track zur Tour könnt ihr euch hier runterladen. Außerdem gibt es folgende Geocaches auf der Strecke zu finden: GC67PQK, GC699FB, GC67HN8, GC68NQAGC70E0D und GC5WK99.

PionierbeckentourFür die Statistik:

12,7 km
20 Höhenmeter (nur Anstieg)
2 Stunden 59 Minuten in Bewegung
22 Minuten Pause
4,2 km/h reine Gehzeit
3,8 km/h inkl. Pause

 

Das Höhenprofil der Tour
Wo man mich noch findet:

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