Städte zu Fuß zu erkunden ist toll und abwechslungsreich. Besonders wenn man Zeit hat. So wie ich. Denn während Albert sich in Seattle auf der Build (eine Konferenz von Microsoft) über die neusten Trends, Tools und Entwicklungen informiert, steht mir der Tag zur freien Verfügung. Und weil mir bei unserer Geocaching-Tour durch Fremont der Stadtteil so gut gefallen hat, zieht es mich wieder hierhin. Zumal ich hier am Lake Union (Info) eh noch zum Groundspeak Headhunter muss, um die HQ GeoTour zu loggen.
Der Lake Union – ein Gletschersee mitten in der Stadt
Hinzu kommt, dass hier in Fremont der Cheshiahud Lake Union Loop (Info) vorbei läuft. Auf ihm wandere ich heute einmal rund um den Lake Union. Der Lake Union ist ein Gletschersee, der im Herzen von Seattle liegt und ist vor etwa 12.000 Jahren entstanden ist. Er ist also deutlich älter als die Hafenstadt selber, deren Gründer sich im April 1852 hier niederließen. Heute dient der See als Naherholungs- und Wohngebiet. Vielleicht kennt der eine oder andere von euch das Hausboot, auf dem Sam (gespielt von Tom Hanks) mit seinem Sohn Jonah im Film “Schlaflos in Seattle” wohnt. Das schwimmt auf dem Lake Union.
Aber starten wir am Anfang meiner Tour in Fremont, unter der Aurora Bridge. Schon nach wenigen Metern hat man vom Seeufer einen tollen Blick auf Downtown Seattle. Wunderschön – und ich habe auch mit dem Wetter richtig Glück. Immerhin ist Seattle ja eher für seine Regentage bekannt. Voller Vorfreude auf die Tour wandere ich weiter und erreiche den Gas Works Park.
Kaum wandere ich los, gibt es Grund für eine Pause
Rund um die Reste eines bis 1956 hier betriebenen Gaswerks befindet sich heute ein öffentlicher Park mit Abenteuer Spielplatz. Für viele ist dieser Ort einer der schönsten Plätze in Seattle. Man hat einen wunderbaren Blick über den Lake Union und auf die Skyline. Ich suche mir ein ruhiges Plätzchen und genieße diesen besonderen Ort. Es ist zwar eigentlich noch ein bisschen zu früh für eine Pause, aber es ist einfach so toll hier. Und es ist ganz schön was los auf dem See. Boote, Stand-Up-Paddler, ein starten und landendes Wasserflugzeug… überall gibt es was zu entdecken.
Dann wandere ich aber doch weiter. Schließlich möchte ich den See noch bei Tageslicht umrunden – hihi. Ich verlasse das Seeufer und komme vom Regen in die Traufe. Oder vielmehr vom Park ins Industriegebiet. Schön ist es hier nicht und ich muss mir zwischen parkenden Autos einen Weg in Richtung Ship Canal Bridge bahnen.
Immer wieder wandere ich auf Brücken über den Lake Union
Als ich die Brücke erreiche, führt mich der Weg unter der Brücke an “The Wall of Death” – der Mauer des Todes – vorbei. Ich stutze kurz… ist das so ein gefährlicher Platz hier? Zum Glück nicht. Google gibt mir Auskunft: Es handelt sich um eine Kunstinstallation. Sie zeigt die Vorrichtung, die man für den Motorradstunt “Die Mauer des Todes” braucht. Spannend, was man alles entdecken kann. Hier wäre ich ja normalerweise nie vorbei gekommen.
Ich wandere über die Brücke in Richtung Eastlake. Nun bin ich also in dem Stadtteil, dass für seine Hausboote bekannt ist. Aber hier gibt es weitaus mehr Wohnmöglichkeiten – ein ungewöhnlicher Mix aus schwimmenden Häusern, städtischem Wohnungsbau, Häusern aus der Zeit der Jahrhundertwende, moderne Stadthäuser und alte Ziegelsteine. Wirklich schön und sicher nicht billig hier.
Der Lake Union zeigt mir immer wieder ein anderes Gesicht
Weiter geht es am Seeufer in Richtung Süden. Ich komme an abbruchreifen Industrie-Baracken vorbei und der Cheshiahud Lake Union Loop verläuft ein Stück an einer großen Straße entlang. Außerdem gibt es hier hunderte von Yachten zu kaufen. Große und kleine… überwiegend weiß und überwiegend sehr teuer. Ich schau mich ein bisschen um, aber keines der Boote passt zu meinem aktuell verfügbaren Budget. Naja, vielleicht ein anderes Mal.
Lieber schaue ich mir den Lake Union Park (Info) am Südufer an. Er beheimatet das Museum of History and Industry… und gaanz viele Wasservögel. Ich spaziere bis vor zum Museum und muss darauf achten, nicht in deren Hinterlassenschaften zu treten. Man man man… Vögel können ganz schön viel Dreck machen. Leider ist der Park heute eine Sackgasse. Eine kleine Brücke ist gesperrt und ich verlasse die Halbinsel auf dem gleichen Weg, auf dem ich gekommen bin.
Jetzt geht es zurück nach Fremont
Das Stück am Westufer entlang ist dann recht unspektakulär. Ich wandere an einer breiten Straße entlang und komme schnell voran. Schließlich gibt es nicht viel zu sehen. Meist versperren Zäune den Blick auf den See. Auch hier gibt es Hausboote… und ich entdecke die Wasserflugzeuge, die ich eben vom Gas Works Park aus gesehen habe.
Zum Schluß der Tour geht es nochmal über eine Brücke. Die blaue Fremont Brücke bringt mich zurück zum Startpunkt meiner heutigen Tour. Diese war sehr abwechslungsreich und hat mir Seattle wieder mal von einer anderen Seite gezeigt. Ich freue mich, hier zu sein und Zeit zu haben, um mich auf diese tolle Stadt einlassen zu können.
Der Weg ist gut ausgeschildert – folgt einfach den Schildern des Cheshiahud Lake Union Loop. Ihr könnt euch aber auch vorab diese Karte ausdrucken oder ihr schaut auf Google Maps, hier ist der Trail verzeichnet. Und natürlich gibt es einige Caches auf dem Rundweg: GCWKEH, GC217PH, GCNHNH, GC3GZP2, GC49N9V, GC49VH7, GC1ZCTE und GC49HR7. Für wen es etwas mehr sein darf, der kann natürlich in Fremont auch noch die HQ GeoTour machen.
Für die Statistik
12,7 km
2 Stunden 47 Minuten in Bewegung
29 Minuten Pause
4,6 km/h reine Gehzeit
3,9 km/h inkl. Pause
Wo man mich noch findet:
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