Während der ExtraSchicht (Info) sind die Industriestätten im Ruhrgebiet nachtaktiv. Und mit Ihnen rund 200.000 Besucher. Beim Kulturfestival “ExtraSchicht – Nacht der Industriekultur” werden insgesamt 46 Locations in 21 Städten miteinander vernetzt.
Es gibt Musik, Lesungen, Führungen, Licht- und Feuershows, Feuerwerke und viele mehr. Alles das kann man in dieser einen Nacht und mit nur einem Ticket besuchen. Einfach das Bändchen am Handgelenk befestigen und los geht’s. Das Bändchen dient als Eintrittskarte für die Veranstaltungen und als Fahrschein für die öffentlichen Verkehrsmittel und ingesamt 150 ExtraSchicht-Shuttlebusse. Praktisch… und schwer zugleich. Albert und ich hatten die Qual der Wahl. Gar nicht so einfach, sich auf einige wenige Veranstaltungen zu beschränken… aber wir können uns ja leider nicht von Location zu Location teleportieren und so haben wir uns für diese drei Veranstaltungen entschieden:
Thyssenkrupp, Duisburg
Wir starten unsere ExtraSchicht 2017 bei Thyssenkrupp, dem größten Stahlproduzenten Europas. Während meines Studiums an der International Academy der RTWH Aachen hatte ich schonmal das Vergnügen, die Stahlproduktion hautnah mit zu erleben. Das war ein absolut beeindruckendes Erlebnis und ich freue mich, “wieder” hier zu sein. Die halbstündige Bustour über das Werksgelände (das übrigens fünfmal so groß ist wie Monaco), war schön und hat wieder Lust auf mehr gemacht – z. B. einer bis zu 3stündigen Werksführung. Aber auch in der kurzen halbe Stunde gab es viele Informationen rund um die Stahlproduktion, den Einsatz der verschiedenen Stahlsorten und die Weiterverarbeitung der “Abfallstoffe”.
Wir steigen vor dem Werksgelände aus dem Bus und stehen direkt am Parkplatz. Perfekt. Also rein ins Auto und weiter zur nächsten Station. Es geht zum:
Landschaftspark Duisburg-Nord
Im Landschaftspark Duisburg-Nord war ich vor kurze schon – während des Reiseblogger-Treffens im Ruhrgebiet. Bei Nacht ist es hier fast genauso faszinierend wie tagsüber. Verschiedene Gebäudeteile sind farblich angeleuchtet, was wirklich toll aussieht. Leider regnet es, was ziemlich doof ist. Egal. Ohne Plan schauen wir uns auf dem Gelände um und fühlen uns etwas verloren. Es fehlt eine zentrale Stelle (oder zumindest finden wir sie nicht), an der man sich informieren kann, was wo stattfindet.
Wir sind aber mit 22.30 Uhr auch ein bisschen spät dran. Die letzte Exklusivführung im Hochofen 5 ist schon vorbei. Schade, da hätte ich gerne mitgemacht. Immerhin sind wir passend zum Feuerwerk da. Ein netter Mitarbeiter weißt uns den Weg zum “blauen” Schornstein und wir finden einen Platz, kurz bevor das Lichtspektakel los geht. Nach dem Feuerwerk gucken wir uns noch ein bisschen auf dem Gelände um, lauschen ein paar Gospel-Gesängen und machen uns dann auf den Weg zurück nach Essen. Es geht zur
Zeche Zollverein, Essen
Auch die Zeche Zollverein ist ein riesiges Gelände, was bei Tag und Nacht eine Augenweide ist. Ich liebe ja diese Bergbau- und Schwerindustrie-Atmosphäre (jaha – ich weiß – ich wiederhole mich). Wirklich toll, dass die Gelände erhalten bleiben und als lebendige Wahrzeichen für Besucher zugänglich sind.
Mittlerweile ist es schon nach Mitternacht und die ersten Bühnen und Stände werden abgebaut. Wir finden aber noch eine kleine Bühne mit Live-Musik und oben im „Erich Brost-Pavillon“, auf dem Dach der ehemaligen Kohlenwäsche, legt ein DJ auf.
Wir hören ein bisschen den jungen Folkwang-Künstlern zu und fahren dann mit der orangenen Rolltreppe in die Kohlenwäsche und mit dem Lastenaufzug (hat die Dame von der Information uns gerade fett genannt?) zum “Erich Brost-Pavillon” auf 38 Meter Höhe. Wow – wunderschön die Aussicht von hier.
Wir holen uns etwas zu trinken und tanzen mit einigen anderen Nachteulen bis kurz vor 2.00 Uhr zu den Dance-Hits der letzten Jahrzehnte. Jetzt werden wir aber doch müde. Ab ins Atlantic Congress Hotel, wo uns ein wunderbar bequemes Bett erwartet.
Das war sicher nicht unsere letzte ExtraSchicht
Zusammenfassend muss ich sagen: Schön war’s! Industriekultur bei Nacht ist faszinierend und macht Spaß. Nächstes Jahr sind wir bestimmt wieder mit dabei. Dann werden wir aber etwas früher starten – schließlich geht das Programm schon um 18.00 Uhr los. Und wir werden uns eine andere Ecke des Ruhrgebiets angucken – Auswahl gibt es bei den 46 Spielorten ja genug!
Wer kommt mit?
Wo man mich noch findet:
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