Kurz vor Ende des Jahres zieht es mich nochmal nach Luxemburg ins wunderschöne Mullerthal (Link). Ich will unbedingt den Chrëschtmaart (Weihnachtsmarkt) an der Heringer Millen besuchen. Robi hat bei meinem letzten Besuch in Luxemburg und auf der Tour Natur so von den regionalen Ausstellern geschwärmt, dass mir keine andere Wahl bleibt. Außerdem war Albert bisher noch nicht hier und ich freue mich darauf, ihm die Luxemburger Sandsteinfelsen zu zeigen.
Es gibt viel Schnee auf dem Weg ins Mullerthal
Bereits die Anreise am Freitag Abend ist ein Abenteuer. Just an diesem Wochenende gibt es nämlich den ersten Schneefall des Jahres – und der Weg ins Mullerthal führt uns durch das Winterwunderland Eifel. Die Hauptstrecke ist aufgrund eines Unfalls nicht passierbar und so schliddern und rutschen wir über Nebenstraßen unserm Ziel entgegen. Die kleinen, menschenleeren Dörfer sehen unter der Schneedecke hochromantisch aus… für unsere Anreise wäre mir etwas weniger Idylle allerdings lieber gewesen.
Endlich im Trail Inn angekommen, checken wir nur kurz ein und gehen dann noch schnell in der Auberge Lenert um die Ecke etwas essen. Auf den ersten Blick macht der Italiener einen eher einfachen Eindruck, aber das täuscht. Das Essen ist köstlich. Ich kann euch das Restaurant wärmstens empfehlen. Probiert es aus, wenn ihr mal in der Nähe seid.
Zurück im Hotel geht es gleich aufs Zimmer. Aber hey – was ist das? Ein 1,40 m schmales Bett mit nur einer Bettdecke? Hmm – aus dem Alter, in dem uns das reicht, sind wir eigentlich schon ein paar Jahre raus. Also schnell den Hotelmanager anrufen und in ein größeres Zimmer umziehen. Auf 1,80 m schlafen wir satt und zufrieden schnell ein.
Nach dem Frühstück erkunden wir Berdorf
Am nächsten Tag hat es aufgehört zu schneien. Nur eine hauchdünne Schneedecke erinnert noch an das Wetter von gestern. Perfekt für eine kleine Wanderung zum Weihnachtsmarkt (Albert freut sich schon – hihi). Aber erstmal gehen wir frühstücken und dann ein paar regionale Produkte shoppen. Los geht es im Berdorfer Eck. Ein wirklich schöner Laden mit großer Auswahl, Café/Restaurant und einem Bed & Breakfast. Danach statte ich der Hofkäserei einen Besuch ab und dreierlei Käsesorten wandern in unseren Kofferraum.
Apropos Wandern… das machen wir jetzt (endlich) auch. Eigentlich war geplant, auf dem Mullerthal Trail bis zur Heringer Millen zu gehen und Albert die beeindruckenden Felslandschaften zu zeigen. Anfangs läuft es auch ganz gut… bis wir kurz nach dem Roitzbach-Massiv auf eine Wegsperrung treffen. Wegen Baumfällarbeiten ist der Trail gesperrt. Na toll! Also weichen wir auf den W3 aus. Bei ihm handelt es sich um einen Rundweg von Bergdorf ins Mullerthal und zurück. In der einen Richtung verläuft der Weg ebenfalls auf dem gesperrten Wegstück, aber in der anderen Richtung führt er uns rechts ab und weg von den Felsen. Schade… aber ich bin neugierig, wo wir landen werden.
Die Ausweichroute hält nicht, was ich Albert versprochen habe
Leider ist die 7 km lange Strecke bis zur Mühle recht unspektakulär. Erst wandern wir gut 2 km bergab durch den Wald, bis wir die Bundesstraße 364 überqueren. Hier ist die Landschaft etwas offener und wir schauen über Wiesen zum nächsten Waldrand hinüber. Ein Stück geht es jetzt an der B 121 entlang, bis wir links abbiegen und nach wenigen Metern wieder das Logo des Mullerthal Trails sehen. Hmmm – ob wir doch noch ein paar Felsen zu sehen bekommen? Leider nicht (ich empfehle euch, den kompletten W3 als Rundweg zu machen. Dann hat man dieses ruhige und unspektakuläre Stück hier aber auch absolut beeindruckende Sandstein-Formationen).
Wir sind auf einem Teilstück vom Mullerthal Trail Route 3 (der noch auf meinem ToDo Zettel steht) und folgenden ihm am Waldrand entlang. Ab hier ist der Weg sehr schlecht begehbar. Waldfahrzeuge haben tiefe Furchen in den Weg gezogen und das feuchte Wetter hat sein übriges getan. Schlamm, wohin das Auge blickt. Wir balancieren über die wenigen festen Stellen und kommen nur langsam voran. Trotz aller Vorsicht sind Alberts Schuhe bald durchnässt und seine Füße eiskalt. Mist – so werde ich es nie schaffen, ihn fürs Wandern zu begeistern.
Trockene Füße, heißer Glühwein und ein Wiedersehen mit lieben Bekannten
Beim Weihnachtsmarkt angekommen, gibt es erstmal einen heißen Glühwein zum Aufwärmen. Köstlich… das haben wir uns nach der Schlammwanderung aber auch verdient. Jetzt suchen wir Robi. Der ist natürlich im Orga-Streß, hilft uns aber trotzdem gerne, etwas gegen Alberts nasse Füße zu tun. Im Best Of Wandern Testcenter gibt es nicht nur trockene Wanderschuhe in Größe 47, sondern auch Socken. Perfekt! Und gleich viel angenehmer.
Wieder trockengelegt machen wir uns jetzt daran, die Marktstände des Chrëschtmaart in Augenschein zu nehmen. Es gibt viele schöne Handarbeiten zu sehen. Aus Keramik, Holz, gestrickt, geschweißt und gegossen. Wirklich schön und abwechslungsreich. Und auch für das leibliche Wohl der Gäste gibt es ein breites Angebot. Gut, dass wir nicht mit dem Auto da sind. Der Äppel-Jack ist köstlich.. aber der hat es auch in sich. Besonders schön war auch, Jürgen Wachowski und seine Frau Rebekka hier zu treffen. Beim Walk & Talk letzte Woche haben wir noch darüber gesprochen, aber 100 % sicher, ob sie in Mullerthal fahren, war es da noch nicht. Umso mehr habe ich mich gefreut, sie hier zu sehen.
Viel zu schnell heißt es wieder “Abschied nehmen”
Mit dem Bus geht es dann gegen 19.00 Uhr über Echternach zurück nach Berdorf. Sicherlich nicht der schnellste und kürzeste Weg, dafür aber der preiswerteste. Und eine nette Plauderei mit dem Busfahrer gibt es gratis dazu. Schade, dass der Tag so schnell vorbei gegangen ist. Am Sonntag bringen wir noch schnell die Schuhe zurück zum Testcenter und dann machen wir uns durch das wilde Schneetreiben auf den Heimweg. Tschüss Mullerthal – bis bald :-).
Für die Statistik
7 km
Höhenmeter: 54 m (nur Anstieg)
ca. 2 Stunden 15 Minuten in Bewegung
15 Minuten Pause
Mit einer “richtigen” Statistik kann ich leider nicht dienen, da ich meinen Garmin auf der Tour nicht dabei hatte. Den Track zur Tour habe ich bei Outdooractive hochgeladen. Geocaches gibt es direkt an der Strecke keine, dafür fand aber am Tag unseres Besuches ein kleines Event auf dem Weihnachtsmarkt statt, in dessen Logbuch ich mich natürlich verewigt habe.
Wo man mich noch findet:
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