Ihr kennt mich… wenn ich unterwegs bin, dann muss ich auch Wandern. Und wenn ich dann auch noch ein bisschen Zeit für die Planung habe, umso besser. Bereits Anfang Dezember stand fest, dass ich zum Blogger-Event “Bad Driburg feels well” in den Teutoburger Wald fahre. Ich hatte mir schon mehrere Touren rausgesucht und vorbereitet (also Track auf den Garmin gepackt und Geocaches auf dem Weg rausgesucht)… und dann hat mir drei Tage vor dem Event Siegfried aus der Facebook-Gruppe “Wandern in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg” den Sachsenring (Info) empfohlen. Achtung: Es geht hier um den ca. 20 km lange Rundwanderweg um Bad Driburg und nicht um die Rennstrecke im sächsischen Hohenstein. Liebe Rennsportfreunde… ihr müsst bitte wo anders nach Infos suchen.
Die Wanderung auf dem Sachsenring startet direkt am Gräflichen Park
Jetzt aber zurück nach Bad Driburg und zu meiner heutigen Wanderung. Gestartet bin ich direkt am Ost-Eingang (oder Ausgang, je nachdem, von wo man kommt) des Gräflicher Park Grand Resort. Neben dem weißen Kassenhäuschen führt ein kleiner Weg aufwärts und mein Kreislauf kommt sofort in Schwung. Danke lieber Sachsenring, jetzt bin ich wach.
An einer Wanderhütte sehe ich ein seltsames blaues Rohr… häää? Was ist das denn? Gab es hier Bauarbeiten? Ich gucke mir das Gebilde näher an und stelle fest, dass es mitnichten ein Überbleibsel einer Baustelle ist, sondern ein Kaleidoskop. Ich muss natürlich sofort durchschauen und dran drehen. Wie ein kleines Kind. Schön.
Jetzt folge ich den Wandermarkierungen vom Sachsenring (ein S in einem Kreis), bis ich auf dem Rosenberg den Gedenkstein für Graf Caspar Heinrich v. Sierstorpff, dem Begründer des Bades Driburg, erreiche. Ein paar Meter weiter hinauf befindet sich das Mausoleum der Familie. Leider ist das Gelände eingezäunt und verschlossen. Schade, aber ich bin ja schließlich auch zum Wandern hier. Als ich etwas später eine Straße überqueren muss, fühle ich mich doch ein bisschen wie an der Rennstrecke, die den gleichen Namen trägt wie diese Runde. Die Motorräder sausen an meiner Nase vorbei und ich beeile mich, die L954 zu überqueren. Passt hier bitte auf und geht dann auf der anderen Straßenseite, links weiter in Richtung Marienkappele.
Die Ausblicke auf Bad Driburg sind einfach toll
Auf dem nächsten Kilometer hat man einen herrlichen Blick auf Bad Driburg. Zu meinem Glück gibt es hier auch eine Bank. Gut, dass ich mir etwas Marmorkuchen vom Frühstücksbuffet mitgenommen habe. Ich setzte mich, freue mich über den schönen Blick und gönne mir eine kurze Pause. Ein Mann mit Hund kommt vorbei und wir plaudern ein bisschen. Sein Hund mag Kohlrabi… Sachen gibt’s.
Das Stück Kuchen ist schnell gegessen und ich gehe weiter bis zur Marienkapelle. Der kleine Bruchsteinbau wurde 1952 an dieser Stelle erbaut, nachdem die kleine Holzkapelle von 1932 den Witterungen nicht mehr stand hielt. Auch diese Stelle kann man gut für eine Pause nutzen. Vor der Kapelle stehen Holzbänke. Ich gehe aber am Fuße des Hoppenberges weiter, vorbei an schönen großen Weiden und wieder in den Wald hinein. Wunderschön scheint die Sonne durch die hochgewachsenen Buchen. Das knallige Grün der frischen Blätter ist toll. Ich muss die Blätter einfach anfassen. Sie sind super weich und zart. Ich streife den Ortsrand von Bad Driburg. Hier will der Track mich links herunter in den Ort führen, ich folge aber der Beschilderung und gehe rechts den Hang hinauf und durch den Wald. Auf einem gepflasterten Weg treffe ich wieder den Track und ich folge ihm aufwärts.
Ganz schön knackig die Anstiege auf dem Sachsenring
Fast wäre ich an der Bollerwienquelle, die am Fuß des Eggegebirges liegt, vorbei gelaufen. Die Quelle liegt recht unauffällig ein paar Meter abseits vom Sachsenring. Zum Glück hat das kurz vor der Quelle liegende Kneipp-Becken meine Aufmerksamkeit angezogen und ich habe sie doch noch entdeckt. Warum steht hier eigentlich keine Gedenk- oder Infotafel?
Kurz bevor es einen knackigen Anstieg in Richtung der Burgruinen Iburg gibt, komme ich ins Gespräch mit zwei Wanderern. Sie sprechen mich auf mein GPS-Gerät an und wir plaudern ein bisschen übers Wandern, Touren finden und Track-Aufzeichnen. Sie empfehlen mir einen Wanderführer für die Region (leider ist er nicht mehr im Buchhandel zu bekommen) und ich schreibe ihnen meine Blog-Adresse auf… falls ihr das hier lest: Viele Grüße! Beim Anstieg zur Ruine Iburg komme ich schnell außer Atem. Und es ist voll. Kein Wunder, an diesem Wochenende findet auf der Burgruine ein Mittelalterfest statt. Der Sachsenring führt eigentlich nicht bis hoch zur Iburg, ich bin aber (natürlich) neugierig und gehe hinauf.
Eine schöne Einkehrmöglichkeit ist Gold wert
Ziemlich außer Atem komme ich oben an… und mache erst mal ein Päuschen. In der Sachsenklause gönne ich mir einen Riesen-Windbeutel und einen Latte. Wirklich toll der Blick von der Terrasse aus. Ich setzte mich zu einem Pärchen an den Tisch und werde vom Wind fast weggeweht. Egal. Der Blick von hoch oberhalb von Bad Driburg ist es allemal wert. Noch besser sieht man vom Kaiser-Karls-Turm aus… und ratet mal, wer (gleich, nachdem sie ein paar Fotos von der Kamera gelöscht hat, weil die Speicherkarte voll ist) hinauf steigt? Auf der Aussichtsplattform des 1904 errichteten und 18 Meter hohen Turms ist es super windig. Aber die Aussicht ist einmalig.
Bis zur Iburg bin ich dann übrigens doch nicht gekommen. Es stand eine knapp 300 Meter lange Schlange vor dem Kassenhäuschen. Ein anderes Mal vielleicht :-). Jetzt aber wieder abwärts zurück auf den Sachsenring. Beim Abstieg durch den Wald knarren und knirschen die Bäume im Wind. Wahnsinn, welche Naturgewalten die aushalten können, oder? Leider führt der Sachsenring hier nicht nur am Waldrand, sondern auch in der Nähe der B64 entlang. Es ist ganz schön laut hier.
Nach einem merklichen Anstieg komme an einer Reitsportanalage vorbei und biege nach dem Stall vom Reitverein rechts in den Wald ab. Das Vogelgezwitscher fällt mir hier besonders stark auf und übertönt das Plätschern des kleinen Bachs, der hier verläuft. Der Weg ist feucht und das Gelände sieht ein bisschen wie ein Sumpfgebiet aus. Nach einer Unterführung geht es wieder ein Stück bergauf und ich wandere durch einen Buchenwald. Die Forstarbeiter waren hier sehr fleissig. Alles voller Baumstamm-Stapel.
Am Ende gibt der Sachsenring nochmal alles… zumindest, was die Höhenmeter angeht
Der Sachsenring führt mich über die Bahnlinie und durch eine Wohnsiedlung. Am Ende kommt noch mal ein längerer Anstieg. Erst über die Wohnstraßen und dann recht steil den Steinberg hinauf. Ich mache ein paar kleine Pausen, essen ein Brötchen und gucke über die Lande. Oben angekommen gibt es bronzezeitliche Grabhügel zu bewundern. Beim Abstieg komme ich, kurz vorm Ende der Runde, durch den Baumpark Arboretum. Hier gibt es rund 200 exotische Bäume zu bewundern.
Ich komme noch an einigen Kaleidoskopen vorbei… so schließt sich für mich die Runde. Blaue Röhren am Anfang und am Ende :-). Nach dem Schwimmbad nur noch schnell über die Straße und dann links durch den Wald zurück zum Gräflichen Park. Geschafft.
Fazit: Ein schöne Runde mit tollen Aussichten auf Bad Driburg. Es gibt einige knackige Anstiege, so dass keine Langeweile aufkommen kann. Ein Abstecher zur Iburg lohnt sich auf jeden Fall… und wer nicht die ganze Runde gehen möchte, kann jederzeit in Richtung Bad Driburg abbiegen.
Den Track zur Tour könnt ihr euch bei Outdooractive runterladen. An manchen Stellen weicht der Track allerdings ein bisschen von der ausgeschilderten Strecke ab. Hier könnt ihr selbst entscheiden, welchen Weg ihr nehmt. Außerdem gibt es folgende Geocaches auf der Tour zu finden: GCNXHZ, GC3G5CF, GC53QX3 und GC146YG.
21,1 km
521 Höhenmeter (nur Anstieg)
5 Stunden 07 Minuten in Bewegung
1 Stunde 24 Minuten Pause
4,1 km/h reine Gehzeit
3,2 km/h inkl. Pause
Wo man mich noch findet:
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