Auf dem Weg nach Salzburg kommen wir an einem Hinweisschild zur Almbachklamm (Website) vorbei. Almbachklamm? Hmmm – hört sich interessant an. Direkt im Auto wurden schon die ersten Details recherchiert: Dort gibt es die älteste Marmorkugelmühle Deutschlands, die Klamm ist drei Kilometer lang und der Weg hindurch führt über 29 Brücken, durch einen Tunnel und 320 Stufen hinauf. Außerdem gibt es einen Wasserfall und man kann einen Rundweg über die Wallfahrtskirche Eppendorf gehen. Perfekt! Eine Runde ganz nach meinem/ unserem Geschmack.
Parken ist an der Almbachklamm kein Problem. Der Parkplatz ist ziemlich groß.
Los geht die Rundtour durch die Almbachklamm direkt an der Marmorkugelmühle, die leider am Morgen noch geschlossen ist. Na, sicher können wir hier nach unserer Rückkehr noch wegen eines Souvenirs gucken. Wir verabschieden uns von Albert (der heute noch ein bisschen arbeiten muss und nicht mitkommt), zahlen den kleinen Obolus am Eingang und betreten die Klamm. Wirklich beeindruckend, wie sich das Wasser seinen Weg bahnt und über die Jahrhunderte solch tiefe Gräben in den Fels schneidet.
Der Weg durch die Ambachklamm ist sehr gut ausgebaut und führt teilweise über Holzstege und Brücken an den Felswänden oder direkt über dem tosenden Wildwasser entlang. Da es vor zwei Tagen ausgiebig geregnet hat, tropft an vielen Stellen eiskaltes Wasser aus dem Fels auf die Wanderer herab – begleitet vom lauten Quicken der Getroffenen.
Wir haben viel Spaß… auch mit den Schmetterlingen, die sich gerne mal eine Auszeit auf Kopf, Hand oder Rucksack nehmen. Als wir einen Geocache in dem 1,66 m niedrigen Tunnel suchen möchten, fällt der Lichtkegel unserer Taschenlampe auf eine dicke, fette Höhlenspinne… bevor sie uns angreift, flitzen wir schnell weiter – in Sicherheit. Wir kommen an den Sulzer-Wasserfall. Er stürzt von rechts 114 Meter in Stufen die Felswand herunter in den Almbach und ist der elfthöchste Wasserfall Deutschlands. Schon beeindruckend.
Ein Teil des Weges ist gesperrt
Das finden auch die anderen Wanderer und Spaziergänger, die den Sulzer-Wasserfall für eine gemütliche Pause nutzen und sich im Wasser abkühlen. Viele haben ein kleines Picknick dabei. Wir bleiben auch einen Moment und folgen dann dem Weg weiter durch die Ambachklamm. Als man die Klamm rechts Richtung Ettenberg verlassen kann, wollen wir eigentlich weiter geradeaus gehen, aber dort ist der Steig wegen Reparaturarbeiten gesperrt.
Das ist ja blöd. Na, egal. Wir richten uns einfach ein Stück nach der Beschilderung (die hier wirklich sehr gut ist, ein Track ist eigentlich nicht unbedingt nötig) und verlassen die Klamm zum Aufstieg nach Ettenberg. Dieser ist sehr beschwerlich (die 320 Stufen stecken uns wohl auch ein bisschen in den Knochen) und wir legen immer wieder kleine Pausen ein. Die bereitstehenden Bänke sind allerdings meist schon belegt. Schön, dass wir (Laurin natürlich ausgenommen… mein Sohn hüpft lächelnd den Weg hoch… der Unsympath) nicht die einzigen sind, die bei diesen Höhenmetern aus der Puste kommen.
Nach dem Anstieg werden wir mit einer tollen Aussicht belohnt
Oben angekommen geht es an einer grünen Wiese entlang bis zu einem Hof. Wir folgen der Beschilderung einer Straße entlang Richtung Ettenberg bis zur Wallfahrtskirche Maria. Beim Gasthaus Mesnerwirt nebenan kehren wir ein und stärken uns nach dem beschwerlichen Aufstieg. Immerhin waren es vom Parkplatz aus gut 400 Höhenmeter. Das Essen ist lecker und die kalten Getränke tun gut. Außerdem komme ich endlich mal dazu, einen Germknödel zu essen. Das habe ich schon die ganze Zeit vor, bin aber bisher noch nicht dazu gekommen. Wirklich lecker… läge jetzt noch Schnee würde ich mir vorkommen wie im Skiurlaub vor 25 (*hüstel) Jahren.
Von oben sehen wir Albert ankommen
Nach der Pause machen wir uns über die vielen und steilen Treppenstufen die Hammerstielwand hinab an den Abstieg. Das geht noch mal ganz schön in die Knie. Trotzdem bin ich froh, dass ich hier nicht hinauf klettern muss. Immer wieder kommen uns Wanderer entgegen und deren Gesichtsfarbe ist verdächtig rot. Am Parkplatz angekommen erwartet uns schon Albert… und eine mahlende Marmormühle. Ein Souvenir gibt es trotzdem nicht. Die Kugel, die ich gerne hätte, steht leider nicht zum Verkauf. Dabei enthält sie “unser” Zeichen – DoubledoubleU – für die Nachnamen von Albert und mir <3.
Eine tolle Runde. Hat richtig viel Spaß gemacht und die Mischung aus Klamm, Aussicht, Höhenmetern und “Kletterabstieg” zusammen mit dieser alten Mühle ist wirklich empfehlenswert. Sie ist abwechslungsreich und auch für Familien geeignet. Den Track zur Tour kann man sich hier runterladen.
8,7 km
2 Stunde, 43 Minuten in Bewegung
52 Minuten Pause
3,2 km/h reine Gehzeit (ganz gut für den Anstieg – ich war selbst überrascht)
2,4 km/h inkl. Pause
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