Kurzer Steckbrief:
Name: Karin Krubeck
Geburtsjahr: 1969
Beruf: Gastro Beraterin
Blog: bonngehtessen.de
Facebook: facebook.com/bonngehtessen
Twitter: @bonngehtessen
Instagram: bonngehtessen
10 Gegensatzpaare zum Auswählen:
Facebook / Twitter Essen gehen / Selber kochen Sauna / Shopping
Lagerfeuer / Kamin Morgenstund / Abendrot Jeans / Abendkleid Hardrock / Klassik Burger / Eisbecher Nordsee / Karibik Gin / Whisky
Heute habe ich mich im Café Schloss Türnich mit der lieben Karin von Bonn Geht Essen auf einen Walk & Talk getroffen. Erst gab es Milchkaffee mit Walnuss-Kirsch-Kuchen und anschließend haben wir eine Runde durch den Schlosspark gedreht. Geplaudert wurde dabei natürlich – wie es sich für zwei Kommunikationsprofis wie uns gehört – die ganze Zeit.
Ein Walk & Talk, der mit einer Tasse Kaffee anfängt, kann nur gut werden
Karin Krubeck und ich sind uns schon ein paar Mal über den Weg gelaufen. Erstmals getroffen haben wir uns 2014 bei einem Brunch anlässlich der Webcon – einer Aachener Digitalkonferenz. Sie war als Gastro-Bloggerin gerade dabei ein Foodcamp zu organisieren und hat dort von mir den Nickname “EiEiEiVerpoorten” (das Unternehmen waren damals als Hauptsponsor im Rennen und Karin erzählte voller Begeisterung davon) bekommen.
Als Genussexpertin ist die Frau hinter bonngehtessen.de schon lange in Sachen Esskultur und Restaurant-Empfehlungen unterwegs. Außerdem berät sie Gastronomen zum Thema Social Media und veröffentlicht auf ihrem Business-Blog regelmäßig spannende Beiträge zu den aktuellsten Entwicklungen in der Szene. Besonders die ehemalige Bundeshauptstadt hat es Karin angetan. Man merkt der Bonnern die Lieber zu ihrer Heimatstadt und deren Gastroszene an. Aktuell steht ein Umzug vor der Tür. Sie zieht aus der Vorstadt in die Innenstadt. Zum Glück laufen hier aber auch Hühner auf der Straße rum, das gefällt ihr.
Gehäkelte Eistüten und Gin-Tasting. Karin Krubeck ist sehr vielseitig.
2015 hat Karin Krubeck dann ein Gin-Tasting veranstaltet, an dem Albert und ich teilgenommen haben (es war toll – wenn ihr die Möglichkeit habt, bei einem ihrer Tastings mitzumachen, tut es). Gin ist eine ihrer großen Leidenschaften und sie besucht regelmäßig junge und hippe Destillerien. Einige Monate später habe ich ihr dann auf Empfehlung von Monika von den Waltzing Meurers ein Eistüten-Mikrofon gehäkelt (in meinem zweiten Leben als häkeltrophäen.de). Lustig, dass Karin erst gar nicht wusste, dass ich hinter @jellytwitts stecke. Umso größer war dann das “Hallo”, als sie das Kunstwerk bei mir zu Hause im Tausch gegen eine leckere Flasche Gin abgeholt hat.
Wir sind beide schon viele Jahre in der digitalen Welt unterwegs und haben uns heute ausführlich über die gute alte Zeit unterhalten. Damals, als der neueste heiße Scheiß wirklich noch niegelnagelneu war und nicht nur eine Kopie von Tools und Diensten, die wir schon lange kennen. Im Moment kommt es uns bei vielen neuen Entwicklungen so vor, als hören wir die schlechte Cover-Version eines alten Klassikers. Und dann können wir nicht verstehen, warum die jüngere Generation darauf so abfährt. Macht das unsere Erfahrung oder sind wir einfach nur alt?
In der Gastronomie gibt es im Bereich Social Media noch viel Nachholbedarf
Umso unverständlicher ist es uns, dass viele Unternehmen von den “neuen” Medien noch nie etwas gehört haben und Social Media für unnötig halten. Karin Krubeck erzählt, dass gerade in der Gastronomie die digitalen Möglichkeiten, die es zur Kundengewinnung und -bindung gibt, noch viel zu selten genutzt werden. Dabei gibt es gerade für diese Branche viele spannende und leicht zu realisierende Ansätze, die gut funktionieren. Erschwerend hinzu kommt, dass der Branche schon die nächsten Herausforderungen bevorstehen. Der Wunsch nach hochwertigem Liefer-Essen in Restaurantqualität nimmt zu und die Gäste wünschen sich individualisierte Gerichte. Ähnlich wie auf dem Convenience Markt möchte jeder ein maßgeschneidertes Menü bestellen können. Es ist wirklich spannend, mit Karin als Branchen-Insiderin darüber zu sprechen.
Genauso genial und nicht weniger unterhaltsam ist die Geschichte vom Buddhismus und vom Sex. Auch hier kennt sich Karin nämlich sehr gut aus – immerhin hat sie einige Jahre Tibetologie und Mongolistik studiert. Was es nicht alles gibt. Allerdings hat der Großteil der Erstsemester-Studenten gedacht, es ginge hauptsächlich darum, kiffend zu meditieren. Als das nicht so war, schmissen fast alle das Handtuch. Außer Karin, die schließlich die einzige Studentin des Semester war, zusammen mit drei Professoren. Wie cool ist da denn bitte? Wir lachen uns kringelig über die alten Geschichten. Drei Dozenten auf einen Studenten. Das wünschen sich so manche Studenten die in riesigen und trotzdem überfüllten Hörsälen sitzen. Wie Karin von Asienwissenschaften zum Social Media gekommen ist frage ich. Das kann sie sich selbst nicht genau erklären. Irgendwie ist sie da so reingeschlittert und dann hängen geblieben.
Karin Krubeck war schon auf dem Jakobsweg unterwegs
Übers Wandern sprechen wir natürlich auch. Ich erzähle ihr kurz von meiner heutigen Vormittags-Runde durch die Kerpener Erftauen und von Karin erfahre ich, dass sie schon mal 10 Tage auf dem Jakobsweg, genauer dem Camino Francés, unterwegs war. Sie ist hinter den Pyrenäen bei Burgos eingestiegen und hat sich alleine auf den Weg gemacht.
Nicht ohne eine gescheite Online-Verbindung versteht sich – schließlich hat sie während der ganzen Tour live getwittert. Wir sprechen über überfüllten Pilgerstätten, interessanten Begegnungen und Hape Kerkelings Buch. Karin war im Winter unterwegs. Das hat viele Vor- und Nachteile. Einmal ist es natürlich nicht so voll und auch eine Unterkunft zu bekommen, ist problemlos… wenn diese geöffnet hat. Leider sind in der Nebensaison nicht alle Hostels geöffnet. Außerdem ist es kalt. Zwischen 5 und 11 Grad und an manchen Tagen pilgerte sie die ersten Kilometer über gefrorenen Boden. Ihre Augen haben trotzdem geleuchtet. Ich muss sowas auch unbedingt mal machen. Eine ein- bis zweiwöchige Wanderung reizt mich schon lange. Dann aber mal ohne GPS Gerät und ohne Handy. #herausforderung
Karin genießt beim Wandern besonders die Ruhe
Probleme wälzen oder neue Pläne schmieden – das ist nichts, was Karin Krubeck durch den Kopf geht, wenn sie wandert. Vielmehr denkt sich dabei an nichts und lässt sich Raum für Ruhe und Zufriedenheit. Sie geht am liebsten alleine und in ihrem eigenen Tempo. Dabei lässt sie sich nicht von Kilometervorgaben zu Höchstleistungen antreiben sondern genießt es einfach, in Ruhe unterwegs zu sein.
Ihr merkt schon, es war ein interessanter Nachmittag voller Inspiration, Information und Irritation (natürlich bei den Gästen an den Nachbartischen, die sich darüber gewundert haben, warum wir beide immer wieder so laut loslachen). Unser Treffen hat super viel Spaß gemacht und da wir etwa ein Alter sind, haben wir zu vielen Dingen auch die gleiche Meinung. Ich freue mich schon auf ein baldiges Wiedersehen – Anfang November ist ein Gin-Tasting in Bonn geplant… ratet mal, wer sich da zwei Plätze sichern wird?
Wo man mich noch findet:
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