Spannendes gibt es auf dem Werwolfwanderweg zu entdecken: „Das erzählten sich die Bürger sogar bis nach London und Augsburg: Anno 1589 begab es sich in Epprath, das Böses sich Umtrieb. Der Peter Stubbe soll ein Werwolf sein…“ – historisch verbürgt und mit WDR-Stichtag :-).
Im letzten Jahr waren Mark und ich auf einer Geocaching-Runde. Dabei sind wir zufällig auf den Werwolfwanderweg (hier zur Website) in Alt Kaster gestoßen. Ein bisschen gruseln, in die Vergangenheit der Region eintauchen und dabei mit einer 10 km Runde die neue Saison einläuten –perfekt! Der Rundweg hatte für mich genau die richtige Länge. Schließlich muss ich nach diesem gefühlt endlosen, dunklen und nassen Winter die Gelenke auf kommende Wanderungen vorzubereiten. Also habe ich mich bei schönstem Wechselwetter auf den Weg gemacht.
Der Startpunkt vom Werwolfwanderweg liegt in Alt Kaster und ist eigentlich eh schon einen Besuch wert
Gestartet bin ich am Agatha Tor in Alt Kaster – bei Regen. Egal, geplant ist geplant und von ein bisschen Wasser wollte ich mich schließlich nicht aufhalten lassen. Bewaffnet mit einem Regenschirm ging es also trotzdem los, an der Burgruine (Die ehemalige Burg der Grafen von Jülich stammt aus dem 13. Jahrhundert und sollte den Übergang über die Erft kontrollieren. Sie wurde im 30-jährigen Krieg vollkommen zerstört. 1993 wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten begonnen. ) vorbei zum Kasterer See.
Der Weg führt jetzt auf seiner einzigen nennenswerten Steigung bergauf zur Kasterer Höhe. Kaum habe ich die luftigen Höhen erreicht, werden die Regenwolken von blauem Himmel vertrieben… geht doch. Die Sonne folgt mir den Weg durch den Wald und schließlich um den See herum. Frohen Mutes lege ich so die erste Hälfte des Rundweges (den man auch bequem in 2 Strecken á 5 km aufteilen kann) zurück.
Das Wetter spielt mir heute einen Streich
Einer nervt mittlerweile allerdings gewaltig: Mein Regenschirm. Er ist wirklich unhandlich und es ist unbequem, ihn bei strahlendem Sonnenschein grundlos durch die Gegend zu „schleppen“. Die Lösung: Da der Werwolfwanderweg die Form einer 8 hat, stelle ich den Schirm einfach an der Schnittstelle der Schleifen hinter einem Baum ab. Hier wollte ich ihn später wieder einsammeln – befreit ging es weiter nach Bedburg.
Ich mag Wanderungen, die abwechslungsreich sind und nicht nur durch tolle Landschaften sondern auch teilweise durch Dörfer/ Städte führen. Und in Bedburg gibt es neben dem beeindruckenden Wasserschloss auch eine leckere Eisdiele – Pausenalarm :-). Mit einer Tüte Eis in der Hand ging meine Tour weiter – leider zog sich der eben noch strahlendblaue Himmel verdächtig zu. Ich beschleunigte meine Schritte, konnte aber den zwischengelagerten Regenschirm nicht mehr erreichen, bevor der Regen auf mich niederprasselte. Typisch! Fürs nächste Mal nehme ich mir einen kleinen Taschenschirm mit – der mich vor Regen schützt und bei Sonnenschein in den Rucksack passt.
Kaum habe ich meinen auf mich wartenden Schirm wieder erreicht, hörte es dann wieder auf zu Regnen. Wie sollte es anders sein. Ich habe das wieder schöne Wetter genutzt und eine kleine Extraschleife eingelegt um ein paar Caches zu suchen und zu finden. Nach 13,7 km war ich wieder am Auto. Schön war’s. Die Runde kann ich wirklich empfehlen.
Viele Infotafeln erzählen vom Leben und Sterben des Werwolfs
Was ist aber mit dem Werwolf? Parallel zur tollen Strecke sind überdies insgesamt sieben Infotafeln verteilt. Sie erzählen davon, was es mit diesem historisch verbürgten “Werwolf von Epprath” auf sich hat. Wenn ihr, wie ich, am Agatha Tor in Alt Kaster startet, könnt ihr die Stationen der Reihe nach ablaufen und vom Auftauchen des Werwolfs über die Jagd nach ihm bis zu seinem Tod alles mit verfolgen.
Aber Vorsicht, lasst euch nicht von ihm erwischen :-).
- Wolfgangstieg: “Die dämonischen Gräueltaten”
- Kasterer Höhe: “Geburts- und Wohnort von Peter Stubbe”
- Kasterer See: “Jagd auf den Werwolf von Epprath”
- (Neu) Epprather Brücke über die Erft: “Die Verhaftung des Werwolfes”
- Rathaus Bedburg: “Peter Stubbe vor Gericht”
- Schloss Bedburg: “Gefoltert und zum Tode verurteilt”
- Erfthalbinsel Broich: “Das Ende des Werwolfs von Epprath”
13,7 km
2 Stunden 59 Minuten in Bewegung
21 Minuten Pause
4,6 km/h in der reinen Gehzeit
4,1 km/h inkl. Pause
Werwolfweg, das klingt spannend.
Hätte ich den Schirm irgendwo abgestellt, hätte ich ihn garantiert vergessen. Zumindest passiert mir das immer, wenn ich ihn in einem Geschäft in den Ständer stelle und es draussen nicht mehr regnet.
Viele Grüße
Carolin
Hihi – da es wieder angefangen hat zu regnen, wurde ich an den Schirm erinnert 🙂