Ich wohne ganz in der Nähe des Geländes vom ehemaligen Tagebau Bergheim. Heute ist ein Sonntag mit strahlend blauem Himmel, keine anstehenden Termine und ich habe Hummeln im Hintern? Was bleibt mir da anderes übrig, als eine kleine Runde an der frischen Luft zu drehen? Nichts :-). Da ich keine Lust auf eine lange Anreise habe, entscheide ich mich dafür, das Gelände mal zu Fuß zu erkunden. Eine kleine knapp 7 km lange Runde war schnell gefunden und schon war ich auf dem Weg.
Die letzte Kohle wurde im Tagebau Bergheim vor 15 Jahren gefördert
Der Tagebau Bergheim (hier wurde von 1984 bis 2002 Braunkohle gewonnen) ist mittlerweile rekultiviert und auf mehr als 640 ha Fläche ist ein stadtnaher Erholungsraum entstanden. Dieser wird zu gut zwei Dritteln landwirtschaftlich und zu einem Drittel als Wald genutzt. Natürlich befindet sich der noch in der Neuaufforstung – das wird noch etwas dauern, bis man hier wirklich von Wald sprechen kann.
Gedenksteine, Markierungen und Wegenamen erinnern an die Zeit vor und während des Kohleabbaus. Beispielsweise an das Kloster Bethlehem und den gleichnamigen Wald, der früher in dem Bereich lag oder an die Bergarbeitersiedlung Fortuna mit ihren zuletzt 1.700 Einwohnern.
Auf gut ausgebauten Wegen erkunde ich das Gelände
Der Weg ist gut zu gehen und der ideale Sonntagsspaziergang für die ganze Familie – inkl. Kinderwagen. So eine neu entstehende Landschaft ist ausgesprochen attraktiv und ich bin sehr froh, dieses kleine Juwel gefunden zu haben. Ich bin sicher nicht das letzte Mal hier, zumal ich mit dieser kleinen Runde nur einen Bruchteil des Arsenals gesehen habe.
Weite Felder, junge Bäume, Rapsblüten und tolle Blicke lassen mich immer wieder zufrieden Aufseufzen. Irgendwie fühlt es sich an, als wäre man auf einem anderen Planeten oder in der Wüste. Vielleicht liegt das auch an dem tollen Wetter und den leuchtenden Farben, von denen ich umgeben bin. Ihr seht es ja an den Bildern – einfach atemberaubend.
Rekultiviertes Gelände trifft auf aktive Kohlekraftwerke
Immer wieder hat man die Kohlekraftwerke Niederaußem und Neurath im Blick und wird an die ehemalige Nutzung der Gegend als Tagebau erinnert. Ich persönlich bin ja ein Fan von Schwerindustrie und finde das faszinierend. Ein bisschen schade ist, dass es so aussieht, als wäre man dabei, einen Großteil der Wege zu asphaltieren. Erde und Schotter wären mir lieber, aber die Radfahrer und Inlineskater sind da vielleicht anderer Meinung. Wie auch immer. Ein Besuch hier ist auf jeden Fall empfehlenswert!
Die GPX-Datei für die Runde findet ihr hier (den kleinen Abstecher zum See habe ich allerdings nicht gemacht). Ein paar Geocaches liegen natürlich auch auf dem Weg. Diese hier habe ich zumindest gesucht (aber nicht alle gefunden): GC3HEQ4, GC3QECV, GC5MBXM, GC5M4Y3, GC5QN7Q, GC3PMAJ, GC3J4PV und GC3KY3Q.
7,1 km
1 Stunde, 31 Minuten in Bewegung
10,5 Minuten Pause
4,7 km/h reine Gehzeit
4,2 km/h inkl. Pause
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