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Auf dem Treidelpfad von Piwipp nach Zons am Rhein

Rhein Piwipp Treidelpfad ZonsBei traumhaft schönem Wetter bin ich heute in Dormagen auf dem Treidelpfad zwischen dem Haus Piwipp und Zons (Info) unterwegs. Eigentlich wollte ich heute zuhause bleiben, aber bei so tollem Sonnenschein, strahlend blauem Himmel und einem kleine Zeitfenster muss ich einfach raus.

Geparkt habe ich meinen Wagen auf der Pipipper Straße, kurz vorm Naturschutzgebiet. Die gut 600 m bis zum Startpunkt habe ich dann zu Fuß zurück gelegt. Euch würde ich aber empfehlen, der Straße durch das Naturschutzgebiet weiter zu folgen. Dort gibt es nämlich (auch wenn das nicht so aussieht) einen Wanderparkplatz und man ist direkt auf dem Track.

Die Treidelpfade waren bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Bestandteil der Rheinschifffahrt

Seit der Römerzeit ist der Rhein eine sehr wichtige Verkehrsader zwischen dem Alpenraum und der Nordsee. Die Schiffe fuhren viele Jahrhunderte mit der Strömung flussabwärts und wurden gegen den Strom von Pferden oder Menschen gezogen. Puh – wie aufwändig, aber ohne eigenen Antrieb nicht anders möglich. Um das zu bewältigen, wurden am Ufer besonders geschützte Wege, sogenannte Treidelpfade, angelegt. Mit Beginn der Dampfschifffahrt gegen Mitte des 19. Jahrhunderts verloren diese dann jedoch ihre Bedeutung.

Blick nach Monheim Treidelpfad Dormagen Piwipp bis Zons
Blick rüber nach Monheim

Den Rhein erreiche ich beim Haus Piwipp, das eng mit der alten Tradition der Treidelpfade verbunden ist. Als ehemalige Pferdewechselstation und Herberge war hier immer einiges los. Und das ist auch heute noch so. Im Sommer kann man im den gemütlichen Ausflugslokal etwas essen (Gerüchten zufolge sogar ganz gut, ich selber hatte noch nicht das Vergnügen) oder mit der Personenfähre Piwipper Böötchen nach Monheim übersetzen. Für 1 (für Kinder) bis 2 Euro (für Erwachsene) ein günstiges Vergnügen. Hmm – und eigentlich eine schöne Wanderung…  mit dem Piwipper Böötchen rüber nach Monheim, dann am Monheimer Rheinufer entlang bis in die Urdenbacher Kämpen, hier mit der Autofähre über den Rhein nach Zons und dann auf dem Treidelpfad zurück zum Haus Piwipp. Ist vorgemerkt :-).

Treidelpfad Dormagen Piwipp bis Zons

Die Natur zeigt sich heute von ihrer besten Seite

Die heutige Wegführung am Rhein entlang ist erwartungsgemäß nicht besonders kompliziert. Es geht einfach immer der Nase nach. Schön für mich, denn ich kann die Natur genießen und das GPS-Gerät in der Tasche lassen. Dafür halte ich meine Kamera die ganze Zeit in der Hand – das Wolkenspiel und die knalligen Farben sind aber auch einfach genial. Auf der rechten Seite der Rhein, links sattgrüne Wiesen und oben das knallige Blau des Himmels. Sieht toll aus, oder?

Tolle Rheinwiesen am Treidelpfad zwischen Piwipp und Dormagen Zons
Allerdings bin ich nicht die einzige, die sich gedacht hat, dass es heute am Rhein besonders schön ist. Das frühlingshafte Wetter hat die Menschen aus den Häusern gelockt. Unheimlich viele Familien, Spaziergänger und gefühlt noch mehr Hunde kommen mir entgegen. Und allen steht die Freude über den nahenden Frühlingsanfang ins Gesicht geschrieben. Immer wieder muss ich warten, bis ich ein “menschenleeres” Foto schießen kann.

 

Strandfeeling am Treidelpfad Piwipp Dormagen Zons

Durch die dicken Wolken ist die heutige Tour von einem ständigen Wechsel zwischen Licht und Schatten geprägt. Der Wind zerzaust mir die Haare, rötet meine Wangen  und treibt die weißen Wattebäusche über den Himmel. Einfach herrlich.

Dormagen Zons
Zons voraus

Die ehemalige Zollfeste Zons ist ein absoluter Touristenmagnet

NDormagen Zonsach etwas 4 Kilometern erscheinen die ersten Gebäude der ehemaligen Zollfeste Zons am Horizont. Der Dormagener Stadtteil ist ein absolutes Touristenmagnet. Mehr als 700.000 Besucher kommen jedes Jahr in die gut erhaltene Befestigungsanlage aus dem 14. Jahrhundert. Kein Wunder, schließlich ist Zons eine der wenigen so gut erhaltenen mittelalterlichen Städte Deutschlands. Archäologen gehen sogar davon aus, daß Zons bereits im 7. Jahrhundert existiert hat.

Der Nachteil dieser Idylle ist natürlich, dass Zons bei schönen Wetter total überlaufen ist. Jeder möchte durch die kleinen Gässchen schlendern, ein Eis im Straßencafé essen oder die Mühle besichtigen. Wenn man sich aber im Vorfeld schon darauf einstellt, gehts.

Schon als Kind habe ich mit meinem Eltern viele Fahrradtouren und Ausflüge nach Zons gemacht. Und diese schönen Erinnerungen kommen immer wieder hoch, wenn ich hier bin. Heute habe ich aber nicht viel Zeit für Nostalgie. Ein Päuschen ist nicht drin, schließlich erwarte ich bereits in zwei Stunden Freunde zum Kaffee… und ich will ja auch noch Zimtschnecken backen. Aber ich nehme mir ganz fest vor, an einem schönen Frühlingsnachmittag mit Albert wieder zu kommen und die Atmosphäre zu genießen.

Zons Dormagen Piwipp Treidelpfad
Ein letzter Blick zurück

Der Rückweg verläuft quer über die Felder und ist eigentlich nicht besonders reizvoll. Wer es etwas schöner mag, wandert von Zons aus über den Damm zurück. Da ich aber ein bisschen unter Zeitdruck bin, nehme ich den kürzesten Weg. Vor der Mülldeponie biege ich rechts Richtung Rheinfeld ab und und verlasse den Track. Die kleine Zusatzschleife schenke ich mir und gehe auf dem kürzesten Weg zurück zum Wagen.

Eine schöne kleine Runde (hier den Track runterladen) für zwischendurch, die durch den Rhein und das Städtchen Zons einiges besondere zu bieten hat. Wer etwas mehr Zeit hat, macht die oben von mir beschriebene längere Runde und setzt zweimal über den Rhein.

Cachen kann man natürlich auch.  Diesmal liegt aber nur ein Cache auf der Strecke: GC2ZCX8.

Treidelpfad Dormagen ZonsFür die Statistik:

8,6 km
1 Stunde, 44 Minuten in Bewegung
6 Minuten Pause
5,0 km/h reine Gehzeit
4,7 km/h inkl. Pause

Wo man mich noch findet:

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