An diesem Wochenende war ich auf Einladung von Pfalz Touristik auf dem Pfälzer Weinsteig und auf dem Mandelpfad unterwegs.*
Während meiner Wanderung auf dem Pfälzer Weinsteig von Edenkoben nach Neustadt habe ich in Sankt Martin (Homepage) übernachtet. Der kleine Luftkurort mit dem historischen, unter Denkmalschutz stehenden Ortskern befindet sich direkt am Rand des Pfälzerwaldes.
Mein erster Weg führt mich zur Tourist-Info in der Kellereistraße. Hier bin ich mit Daniela Dönig verabredet. Zum Glück ist sie noch in einem Gespräch als ich ankomme, so dass ich die Möglichkeit habe, ein bisschen abzukühlen. Es ist im Laufe des Tages ganz schön warm geworden und ich bin bei meiner Wanderung ins Schwitzen geraten. Daniela leitet übrigens seit September 2016 das idyllisch gelegene Touristenbüro und zeigt mir “ihr” Sankt Martin.
Kurz frisch machen und auf geht’s, Sankt Martin erkunden
Erst bringen wir aber meinen Rucksack ins Haus Dalberg, wo ich für heute nach eingebucht bin. Die Pension mit Restaurant (oder besser das Restaurant mit sechs Gästezimmern) liegt an einer kleinen Kopfsteinpflasterstraße mitten in Sankt Martin. Das Zimmer ist richtig gemütliche und geräumige. Ich mache mich kurz frisch und auf geht es zur kleinen Stadtführung.
Unser Weg führt am bekanntesten Haus des Weindorfes vorbei, dem Briefmarkeneck. Ihren Namen hat die Häuserecke erhalten, nachdem sie 1949 eine Briefmarke der Deutschen Post zierte. Sieht doch heute noch aus wie auf der alten Marke, oder?
Wir gehen weiter in Richtung Ortsrand und dann aufwärts in die Weinberge. Dann sehe ich rechts am Hang die Kropsburg. Sieh an… einen Wegweiser zu der um 1200 erbauten Burg habe ich gestern auf meiner Weinsteig-Wanderung schon gesehen. Allerdings habe ich den Ab- und späteren Anstieg über den steilen Kreuzweg gescheut. Heute befindet sich die Kropsburg in Privatbesitz und ist daher leider nicht zu besichtigen. Allerdings gibt es als “Belohnung” für die Wanderer, die nach dem Aufstieg von Sankt Martin etwas Kaltes zu Trinken brauchen, eine Burgschänke.
Die Kropsburg bekomme ich auch heute nicht aus der Nähe zu sehen
Vor dem Anstieg zur Kropsburg biegen wir links ab (hihi – jetzt habe ich sie zweimal aus der “Ferne” gesehen, bin aber nicht bis hin gekommen) und haben einen wunderschönen Blick über Sankt Martin. Gemütliche Pausenbänke laden dazu ein, sich hinzusetzen und die Aussicht zu genießen. Genau das tun wir auch, räkeln uns in der Sonne und geraten ins Plaudern. Stundenlang hätten wir so sitzen können, aber leider fehlt uns die Zeit. Also weiter.
Wir gehen am Wein- und Steinlehrpfad vorbei und ich lerne ein bisschen was über die verschiedenen Weinsorten. Wirklich gut gepflegt der Lehrpfad, der extra angepflanzt wurde. Alle paar Meter wächst eine andere Traubensorte. Im Herbst ist er besonders attraktiv. Dann kann man nämlich die unterschiedlichen Trauben probieren und versuchen, die Unterschiede herauszuschmecken. Ein gute Idee, normalerweise ist das Naschen am Weinberg ja nicht erlaubt. Hier lernt man sozusagen mit dem Gaumen – und kann abends bei einem der zahlreichen Weingüter im Ort probieren, wie unterschiedlich die Weine aus den jeweiligen Trauben schmecken. Wann? Einfach immer… oder an einer der vielen Veranstaltungen und Weinfeste, die hier übers Jahr verteilt stattfinden.
Sankt Martin bietet für jeden etwas
Neben Wein und Genuß spielt auch der Katholische Glaube in Sankt Martin eine wichtige Rolle. Man merkt es eigentlich schon am Namen, oder? Schließlich ist das Weindorf die einzige Gemeinde in Deutschland, die den Namen des Heiligen, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte, trägt. Weitere interessante christliche Sehenswürdigkeiten sind die Mariengrotte, die Haardtmadonna, der 1772 errichtete Kreuzweg zum Ottilienberg und der Bibelgarten.
Die Atmosphäre hier in Sankt Martin ist entspannt und gemütlich. Daniela wird auf unserem Weg durch den Ort mehrfach in Gespräche verwickelt. Man kennt und mag sich. Neuen Einwohnern und Urlaubern tritt man offen entgegen, ist neugierig und interessiert. Ich stehe lächelnd daneben und folge interessiert den Gesprächen am Gartenzaun. Herrlich – genau wie bei mir zu Hause in Rommerskirchen.
Der Tag nähert sich seinem Ende – noch was Essen und dann ab ins Bett
Jetzt haben wir aber Hunger. Zum Glück ist für uns ein Tisch im Weinhäusel reserviert. Das Restaurant wurde im November 2015 von Franz Giese und Jo Lichti übernommen. Sie kochen und servieren regionale Gerichte mit teilweise exotischem Einschlag. Ich bestelle mir eine Variante von Roter Bete, Sauerbraten mit weißer Schokoladensoße und zum Dessert Parfait mit Waldbeeren und Schokocrunch – hmmmm… es war wirklich super lecker. Dazu ein Glas Rosé – farblich passend zur Pfälzer Mandelblüte. Ich kann das gemütliche Restaurant mit rund 40 Plätzen nur empfehlen. Geht vorbei, wenn ihr mal in Sankt Martin seit und lasst euch vom unscheinbaren Äußeren nicht abschrecken.
Satt und zufrieden verabschiede ich mich von Daniela Dönig. Sie hat jetzt noch eine Versammlung mit den Tourismusverantwortlichen der Stadt, während mein Tag für heute zu Ende ist. Ich gehe zurück in die Pension Dalberg, dusche ausgiebig und mache es mir gemütlich. Das Restaurant im Erdgeschoss ist gut besucht, trotzdem hört man im Zimmer nichts davon. Ich bin doch ganz schön müde und mache recht früh das Licht aus. Schlafen tue ich hier wunderbar, die Bewegung an der frischen Luft und der leckere Rose sind daran sicher nicht ganz unschuldig. Das Frühstück ist hier im Zimmerpreis inklusive… allerdings erst ab 9.00 Uhr – und zu dieser Zeit plane ich Morgen bereits die ersten Kilometer von meiner Wanderung nach Neustadt zurückgelegt zu haben. Schade eigentlich… aber ein Bäcker ist direkt um die Ecke.
* Die Übernachtung im Haus Dalberg und das Essen im Weinhäusel wurden für mich von der Pfalz Touristik organisiert und bezahlt. Die Kostenübernahme hatte keinen Einfluß auf meine Berichterstattung.
Wo man mich noch findet:
Hallo Jutta ich finde den Bericht
sehr gut und aufschlussreich geschrieben und macht Lust diese Strecke zu erkunden und Orte Gaststätten Kirchen usw. mal anzusehen zumal ich nur einige Kilometer entfernt wohne Weiterhin viel Erfolg und Spaß LG Uschi