Ein Tipp vorweg: Prüft Neuerungen an eurer Ausrüstung immer VOR der Tour :-). Bei mir waren es dieses Mal die Batterien. Bisher habe ich immer “normale” Batterien in meinem Garmin benutzt, seit meinem Geburtstag bin ich aber mit einem ganzen Satz toller Akkus ausgestattet. Also, die Einwegbatterien weg und die Akkus ins Reisegepäck. Das die allerdings nicht so lange halten wie ich es bisher gewohnt bin… das habe ich nicht bedacht. Also waren meine beiden Akkusätze nach den zwei vergangenen Tagen schon fast leer und ich musste mich, bevor aus auf den Weg nach Vallander ging, auf die Suche nach einem Batteriegeschäft machen. Sowas gibt es natürlich in Sayn… allerdings nicht ohne vorher 1,3 km runter ins Dorf zu laufen und dann wieder den Berg hinauf zu schnaufen. Super! Bevor es also richtig los ging, hatte ich schon 2,5 km auf der Uhr.
Jetzt aber erst mal wieder rein in den Wald und den Rheinsteig entlang bis Schloss Sayn und zum Garten der Schmetterlinge. Dank meinem Umweg in die Innenstadt war ich auch nicht mehr ganz so früh dran, so dass ich pünktlich um 10.00 zur Öffnungszeit des Schmetterlingsgartens dort war, um mir einen Stempel abzuholen. Weiter ging es über die Schlossterrasse und hinten rum hinauf zur Burg. Ein wunderschönes altes Gemäuer mit tollem Blick, Standesamt und Ziegen. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen, aber sicherlich ist hier an Wochenenden mit schönem Wetter einiges los. Auf einem ganz tollen kleinen Pfad entlang schlängelt sich der Rheinsteig immer tiefer in den Wald und hinauf bis zur Schutzhütte auf der Oskarhöhe, in der ich mich niederlasse und die tolle Strecke auf mich wirken lassen. Wirklich malerisch hier.
Weiter geht es durch den Wald, hinunter ins Tal und über den Brexbach. Als ich mir die weitere Wegführung auf meinem GPS-Gerät anschaue wird mir sofort klar: Jetzt wird es steil. In engen Serpentinen geht es immer weiter hinauf, bis ich schließlich auf dem Pulverberg den Römerturm erreiche. Zum Glück lag auf halber Höhe ein Bildpunkt vom “Wandertag Rheinsteig #6“, so dass ich einen guten Grund hatte, eine Pause einzulegen. Am Stück hätte ich diesen Anstieg auf keinen Fall geschafft. Egal – oben ist oben und der Ausblick war wiedermal toll. Und… ich war mir sicher… das war der letzte starke Anstieg des Tages. Jaaaa – die Hoffnung stirbt zuletzt, oder wie sagt man nochmal?
Vom Römerturm aus ging es gemütlich weiter, erst am Meisenhof vorbei und dann erneut durch ein Waldstück. Dieses öffnete sich plötzlich und unerwartet auf eine großen Weidenfläche und gab einen unglaublichen Panoramablick frei… huch – da ist ja der Rhein schon wieder… und diesmal so nah :-). Toll.
Laut meinen Tourdaten sind es von hier auch nur noch knapp drei Kilometer bis zum Bahnhof Vallander, also bald geschafft. Aber… von wegen! Unglaublich, wie dieser Rheinsteig sich schlängen kann… als wolle er das Ziel mit aller Kraft noch etwas rauszögern und dem Wanderer zeigen, was für tolle Wege man finden kann, um die Zivilisation nur gaaannnzz knapp zu streifen und dann plötzlich wieder in der Wildnis zu verschwinden, als wären die nächsten Häuser kilometerweit entfernt. Die letzten beiden Tage spürte ich in jedem Knochen und plötzlich hatte ich keine Lust mehr. Zum Glück war ich alleine unterwegs – das Gejammer hätte sich niemand anhören wollen. Zumal es immer wieder kleine aber dafür umso steilere Ansteige gab, die fast dazu geführt hätten, dass ich mich einfach an den Rand des Weges gesetzt hätte und nicht mehr weiter gegangen wäre. *g
Zum Glück kam dann der Wüstenhof (nachdem ich eine halb zerfallene aber interessant anzusehende Mühle umrundet, mich über den Anblick von Kühen gefreut und dann voller Entsetzen gemerkt habe, was für ein steiler Anstieg noch zwischen mir und dem ersehnten Kaffee steht) – hier gab es nette, aufmunternde Worte, leckern, hausgebackenen Apfelstreusel mit Sahne, einen Kaffee und erfrischende Kaltgetränke mit Geschmack. Puhhhh – tut das gut. Hier habe ich es mir erstmal ein halbes Stündchen bequem gemacht und meine Batterien aufgetankt. Die letzten 2 Kilometer bis zum Bahnhof waren dann fluchs geschafft. Der nächste Zug kam auch schon 10 Minuten später und auf ging es, mit Umsteigen in Neuwied zurück nach Leutesdorf. Clever von mir, das Auto nicht direkt am Bahnhof zu parken sondern es 1,6 km entfernt vor der Pension stehen zu lassen *g. Ab nach Hause – und dann die nächste Tour planen. Trotz aller Strapazen freue ich mich schon sehr auf die nächsten Etappen! Ach ja – den “Wandertag Rheinsteig #6” habe ich auch noch gefunden und geloggt. Logisch 😉
Den GPX-Track für die Strecke findet ihr hier.
19,8 km (+ 1,6 km zum Auto *g)
5 Stunden 56 Minuten in Bewegung
0 Stunden 54 Minuten Pause
3,3 km/h in der reinen Gehzeit
2,9 km/h inkl. Pause
Wann geht es denn weiter auf dem Rheinsteig??
Hihi – gute Frage. Dieses Jahr will ich auf jeden Fall wieder zwei/drei Etappen machen. Das wird aber wohl erst wieder im August was werden.