Für die nächsten 12 Monate habe ich ein spannendes Blog-Projekt auf der ToDo Liste. Ich werde von Mai 2018 bis April 2019 die 14 Etappen des Natursteigs Sieg (Info) erwandern. Jeden Monat eine oder zwei Etappen – und wer mag, kann mich gerne begleiten. Guckt einfach nach den aktuellen Terminen auf meiner Facebook-Seite und meldet euch via Kommentar, Nachricht oder E-Mail an. Ich freu mich auf die gut 200 km und über Begleitung.
Etappe Eins vom Natursteig Sieg
Los geht’s mit der ersten Etappe. Gemeinsam mit Petra und Peter mache ich mich auf den Weg von Siegburg nach Hennef, den beiden größten Städten an der Sieg. Wer jetzt aber denkt, dass der Natursteig Sieg auf diesem Teilstück eher urban und wenig naturnah ist, irrt sich.
Wir parken unseren Wagen am Bahnhof Siegburg. Toll beim Natursteig Sieg ist, dass die einzelnen Etappen (inkl. Zu- und Abwege) immer von Bahnhof zu Bahnhof markiert sind. Man kann ganz bequem seinen Wagen abstellen und kommt nach der Wanderung mit dem Zug oder Bus zum Ausgangspunkt zurück. Sehr praktisch. Auch die Wegemarkierung der Etappe ist gut. Lediglich die Zuwege (gelbe Schrift auf weißem Grund) sind nicht immer einwandfrei zu erkennen. Da ich aber sowieso den Track auf meinem Garmin dabei habe, gibt es keinerlei Probleme.
Empfehlung: Ein Abstecher zur Benediktinerabtei
Gleich am Anfang der Tour lohnt es sich, einen kleinen Abstecher hoch zum Michaelsberg zu machen. Der Vulkankegel liegt mitten in der Stadt und die darauf befindliche Benediktinerabtei prägt weithin sichtbar das Stadtbild Siegburgs. Weil es meine Begleiter aber weiter triebt, lassen wir den Michaelsberg links liegen und wandern auf dem Natursteig Sieg weiter aus der Stadt hinaus.
Wir folgen dem Zuweg den Wolsberg hinauf und die gelben Wegemarkierungen werden blau. Nach 2,5 km haben wir also endlich den “richtigen” Natursteig Sieg erreicht.
Wir machen eine keine Trinkpause und wandern dann erst ein kleines Stück abwärts, unter der Autobahn durch und über eine schöne Allee dem Wald entgegen. Die Sonne strahlt vom Himmel – herrliches Wanderwetter. Ich lächele… es könnte uns schlechter gehen.
Diverse Geocaches säumen unseren Weg
Am Wegesrand gibt es natürlich auch den einen oder andern Geocache zu finden. Aber nicht für uns. Wir machen zwei Versuche (bei GC6Q0C3 und GC1XTKY), werden aber nicht fündig. Wie soll ich so meine Begleiter von diesem tollen Hobby überzeugen? Menno! Weitere Fehlversuche schenke ich mir. Am Ende des Artikels sind trotzdem alle zur Zeit verfügbaren Caches aufgeführt… und das sind ganz schön viele. Vielleicht gehe ich die Strecke nochmal, nur zum Cachen.
Gemütlich plaudernd wandern wir weiter. Die Wege sind gut ausgebaut und wir kommen im schattigen Mischwald gut voran. Ein bisschen mehr “Steig” hätte ich schon erwartet, aber wir haben ja noch gut die Hälfte der Strecke vor uns. Nur nicht ungeduldig werden.
Zur Wahnbachtalsperre geht es stetig bergauf… kann das richtig sein?
Nach etwa neun Kilometern bietet sich erneut ein kleiner Abzweig vom Hauptweg an. Dieser führt zur Wahnbachtalsperre und wir machen gerne einen kleinen Umweg. Die Entfernung ist mit 800 Meter ausgeschildert und wir laufen die ganze Zeit bergauf. Komisch… ob wir noch richtig sind? Müsste es zum Wasser nicht eigentlich abwärts gehen? Außerdem ist die Straße recht unspektakulär. Ohne auf die Beschilderung zu achten, folgend wir “aus dem Bauch heraus” dem Abzweig runter ins Wahnbachtal… und sind natürlich falsch. Egal, trotzdem schön hier und ein paar zusätzliche Höhenmeter, um zurück auf den richtigen Weg zu kommen, können ja nicht schaden. Wieder auf der Talsperrenstraße angekommen, ignorieren wir unser Bauchgefühl und folgen ganz einfach den Markierungen. Sowas hilft beim Wandern – hihi.
Tatsächlich erreichen wir nach wenigen Metern die Wahnbachtalsperre. Sie wurde in den Jahren 1955 – 1957 mit einem maximalen Stauinhalt von rund 41 Millionen Kubikmetern und einer Stauhöhe von zirka 45 Meter über der Talsohle (aha – deshalb ging es aufwärts) überwiegend für die Trinkwasserversorgung gebaut.
Wir wandern auf der Staumauer entlang und staunen über die Gegensätze. Links der ruhig da liegende Stausee und rechts der Blick runter ins Wahnbachtal. Sieht das nicht aus wie ein Urwald?
Jetzt wird es steil
Kaum verlassen wir die Staumauer, beginnt das Abenteuer. Der Weg zurück zum Natursteig Sieg führt über einen kleinen Pfad, der teilweise recht steil abwärts führt. Zum Glück ist es nicht rutschig, aber ich bin trotzdem froh, dass ich meinen Wanderstab dabei habe. Peter hüpft wie eine Gemse den Weg runter und ich mache mir Gedanken darüber, ob ein Mountainbiker hier bremsen könnte (eindeutige Reifenspuren weisen darauf hin, dass dieses steile Stück bei Downhill-Fahrern beliebt ist). Ich frage Petra was sie davon hält, da kommt auch schon ein Rad von oben runter gedüst. Wir “springen” zur Seite. Puah, das war zwar nicht wirklich knapp, trotzdem haben wir ein mulmiges Gefühl im Magen.
Wieder unten im Wahnbachtal angekommen, können wir kurz auf einem ebenen Stück verschnaufen, bevor der Natursteig Sieg seinem Namen alle Ehre macht. Peter jubelt – endlich wird es eng und schmal und steil – ein Weg ganz nach seinem Geschmack. Mit Unterstützung eines Seils erklimmen wir die Höhenmeter und überwinden auch dieses steile Stück problemlos.
Oben werden mit einer tollen Aussicht über das Siegtal bis nach Siegburg und den Michaelsberg belohnt. Da hinten sind wir eben losgewandert – sieht gar nicht so weit aus, oder? Wir packen unsere restliche Verpflegung aus und machen erstmal gemütlich Pause. Wunderbar bei der tollen Aussicht. Doch leider wird unser Päuschen jäh von einigen Regentropfen unterbrochen. Mist – es war zwar Regen angekündigt, aber eigentlich doch erst für den Abend.
Es wird Zeit für Kaffee und Kuchen
Wir packen unsere Sachen zusammen und wandern auf dem Natursteig Sieg weiter aufwärts. Immer wieder drehe ich mich um und werfe einen Blick ins Siegtal – herrlich. Bei einer so schönen Aussicht erklimme ich gerne noch ein paar Höhenmeter. Aber viele sind es eh nicht mehr. Jetzt verlassen wir nämlich den Steig und folgen dem Abzweig runter nach Hennef.
Über einen Wiesenpfad wandern wir abwärts und das eine oder andere Knie meiner Mitwanderer macht sich bemerkbar. Zum Glück wartet an der Sieg die Sieglinde auf uns. In dem Lokal gibt es Erdbeerkuchen und Kaffee, was wir uns jetzt verdient haben. Außerdem sind die Bierbänke unter den Kastanien direkt an der Sieg perfekt, um den kurzen Regenschauer abzuwarten.
Nach der kurzen Pause setzen wir unsere Wanderung fort. Wir überqueren die Sieg und gehen durch die Siegauen bis zum Bahnhof Hennef. Ein Bus mit Fahrziel “Siegburg Bahnhof” will gerade losfahren und wir springen noch fluchs hinein. Perfekt – 20 Minuten später sind wir wieder an unserem Auto. Sicherlich wäre ein Zug schneller gewesen, aber wo der Bus schon mal bereit stand…
Fazit
Eine schöne und abwechslungsreiche Wanderung, die Lust auf mehr macht. Breite Waldwege und schmale Pfade, Sehenswürdigkeiten am Wegrand, gut zu bewältigende Steigungen und eine tolle Aussicht zurück zum Startpunkt der Wanderung. Ich freue mich schon auf Etappe 2, die ich Ende Juni machen werden. Zum Glück habe ich schon gesehen, dass es am Ende des Zuwege vom Bahnhof Hennef rauf zum Natursteig Sieg eine Liegebank gibt. Ich kann euch jetzt schon sagen, dass ich die benutzen werde!
Den Track zur 1. Etappe vom Natursteig Sieg könnt ihr euch hier runterladen. Außerdem gibt es folgende Caches am Wegesrand: GC482W0, GC4EGPM, GC385TD, GC6Q0C3, GC1XTKY, GC1N2Y9, GC46D5X, GC4604Z, GC46067, GC3KG05, GC67V18 und GC36M5N. Wenn ihr an der Wahnbachtalsperre vorbei geht, gibt es dort noch diesen Virtual Reality Cache: GC7B6ZK.
Für die Statistik
17,5 km
Höhenmeter: 378 m (nur Anstieg)
ca. 4 Stunden 15 Minuten in Bewegung
42 Minuten Pause
4,1 km/h reine Gehzeit
3,5 km/h inkl. Pause
Die Wandertermine werden mit der Naturregion Sieg GbR abgestimmt. Ich erhalte Informationen zu den einzelnen Etappen und eventuell anfallende Reisekosten werden übernommen. Auf meine neutrale Berichterstattung hat diese Kooperation keinen Einfluß.
Wo man mich noch findet:
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