Gemeinsam mit Joachim von anders-wandern.de und Stefanie war ich heute auf dem Moselsteig (Website) unterwegs. Die 24. Etappe von Winningen bis zum Deutschen Eck in Koblenz eignete sich wunderbar als Strecke für mein erstes Walk & Talk Interview. Mit etwas mehr als 15 km (ca. 19 bis Koblenz Hauptbahnhof) ist sie lang genug, um ausgiebig zu plaudern und mit den nur knapp 90 Höhenmetern, die man bereits nach den ersten beiden Kilometern überwunden hat, bleibt auch genug Atem dafür. Das Wetter hätte etwas schöner sein können. Es war bis Koblenz bewölkt – aber immerhin trocken.
Anfangs geht es ganz schön steil hinauf
Die Strecke selber führt aus Winningen hinaus und die Weinberge hinauf. Mit hochrotem Kopf erreiche ich nach dem Aufstieg über einen Serpentinenpfad und der einen oder anderen Treppenstufe die Domgartenhütte. Wie immer nach zurückgelegten Höhenmetern wird man auch hier mit einem tollen Blick über Winningen und die Mosel belohnt. Wunderschön ist es hier, und während ich noch Fotos mache, normalisiert sich mein Puls auch schon wieder.
Wir folgen dem sich windenden Track in den Wald hinein bis zum Hexenhügel. Der Gedenkstein hier erinnert an die Hexenverbrennungen im Mittelalter und wir studieren die eingravierten Namen. Wie es aussieht wurden ganze Familien ausgelöscht und auch einen Männernamen finden wir. Die Szenen, die sich hier um 1650 abgespielt haben, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Schön, dass es einen Gedenkstein für die Opfer gibt.
Auf dem Moselsteig geht es durch die Weinberge
Plaudernd wandern wir entlang dem oberen Weinbergsweg weiter, als die Ruhe plötzlich von schrillen Motorgeräuschen zerrissen wird. Was ist denn hier los? Neugierig folgen wir den Geräuschen und kommen zu einer Motorcross-Strecke, auf der verschiedene wild summende Motorräder über schlammige Wege flitzen und über aufgeschüttete Hügel springen. Wir schauen einen Moment zu und sind uns einig… das wäre kein Hobby für uns. Eine ruhige Wanderung ist uns lieber. Auch auf dem Flugplatz Koblenz/Winningen ist einiges los. Immer wieder starten und landen kleine Propellermaschinen und werden Segelflieger in die Höhe gezogen.
Wir gehen weiter und folgen dem Moselsteig flussabwärts, der uns zwischen reich behängten Weinstöcken hindurch führt. Die eine oder andere zuckersüße Traube naschend erreichen wir das Neubaugebiet von Güls, wo der Moselsteig-Hauptweg endet. Von hier aus bis zum Deutschen Eck müssen wir noch einige Kilometer auf asphaltierten Bürgersteigen an der Mosel entlang spazieren. Die Strecke ist nicht mehr besonders reizvoll, aber irgendwie muss man ja schließlich von den Weinbergen in die Großstadt kommen.
Wir wandern erst an der Mosel und dann am Rhein entlang
Wir erreichen Vater Rhein und sind plötzlich umringt von Touristengruppen, die diese künstlich aufgeschüttete Landzunge an der Mündung der Mosel in den Rhein besuchen. Bis zum Hauptbahnhof geht es nochmal 2,5 km an der schönen Rheinpromenade entlang und dann rechts in die Stadt hinein. Einmal die Stunde fährt hier der Zug nach Winningen ab. Der braucht etwa 10 Minuten, um uns zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zurück zu bringen.
Den Track zur Tour könnt ihr euch hier herunterladen.
Ein paar Geocaches liegen auch auf dem Weg: GC2TBWM, GC6PKHN, GC2AB7W, GC1292E, GC6N9TQ, GC6N9PZ und GC6N9R6.
Für die Statistik:
18,8 km
4 Stunde, 18 Minuten in Bewegung
22 Minuten Pause
4,4 km/h reine Gehzeit
4,0 km/h inkl. Pause
Hallo Jutta, mein Gott bist Du schnell! Knackig zusammengefasst hast Du diese Tour. Wenn ich mich doch mal so kurz fassen könnte. Liebe Grüße, Joachim