Also, ich mag ja Lamas. Und du? Sie sind nicht nur total niedlich, sondern auch kontaktfreudig, sanft, zuverlässig und einfühlsam. Schon immer wollte ich mal mit einem dieser wunderbaren Tiere wandern gehen. Und jetzt, beim 48outdoor-Wochenende im Nürnberger Land, ist es endlich so weit. Als ich Albert davon erzähle, guckt er mich nur fragend an. “Ihr wandert mit Lamas? Warum?”. Ich verstehe die Frage nicht. Warum wohl? Darum! Hey – es sind LAMAS!
Juhu – wir wandern mit Lamas
Am Hof der Reckenberg Lamas angekommen, sind wir alle ganz aufgeregt. Von weitem schon sehen wir einzelne Tiere auf der Weide stehen. Ob das unsere Wanderbegleiter sind? Bekommt jeder eins? Spucken die? Mögen sie gestreifte Shirts? Was müssen wir beachten? Wandern wir allein mit ihnen oder begleitet uns jemand? Fragen über Fragen.
Zum Glück begrüßt uns ein ganz entspannter Bernhard Dorn. Er ist hier der Lama-Papa und nach einer kurzen Einweisung und ein paar beruhigenden Worten (tsssssst – er meint doch tatsächlich, wir wären zu aufgeregt) holt er die Tiere.
Aus einem “Rasenmäher” wird die ganz große Lama-Liebe
Unsere lauten “Aaaahhh”- und “Ooohhh”-Rufe müssen wir uns aber verkneifen. Lamas sind sehr sensibel und laute Geräusche lösen ihren Fluchtreflex aus. Das wollen wir natürlich nicht. Also stehen wir nur verzückt lächelnd da und löchern Bernhard mit Fragen. Wie er zu den Lamas gekommen ist, wollen wir wissen. Da fängt er an zu erzählen.
Vor knapp 13 Jahren ging es mit drei Lamas los. Eigentlich “nur” als Rasenmäher für eine Weide, auf der er vorher Ziegen gehalten hat. Die Ziegen waren ihm auf Dauer aber zu nervig und Schafe viel zu laut. Lamas dagegen sind ruhig. Perfekt zur Pflege der Wiese. Mit der Zeit wurde aus der Nutztierhaltung aber mehr. Die faszinierenden Tiere sind ihm ans Herz gewachsen und heute ist Bernhard ein gefragter Fachmann, wenn es um die richtige Lama-Haltung und -Pflege geht. Auf meine (oder vielmehr Alberts) Frage, warum man mit Lamas wandern solle, lächelt er nur. “Probier es selber aus, dann weißt du es.”
Mit einem Lama wandern erdet und macht ruhig
Gesagt, getan. Sechs Lamas werden uns auf unserer gut 2stündigen Tour begleiten. Als Lamaführer muss man vorsichtig sein und auf die Reaktionen der Tiere achten. Das kleinste Geräusch oder ein versteckter Fotograf im Gebüsch (schöne Grüße auf diesem Weg an den lieben Uli) lassen sie scheuen. Außerdem soll man nicht stolpern (*schluck) und auch sonst keine plötzlichen Bewegung (*hüstel – ich doch nicht) machen. Ihr merkt schon, so eine Lama-Wanderung ist genau das richtige für mich. Sicherlich passiert mir das alles heute nicht und Pablo (mein heutiges Wander-Lama) und ich werden beste Freunde.
Was soll ich euch über die Wanderung erzählen? Es ist toll. Die Lamas futtern die ganze Zeit frisches Grün vom Wegesrand und sobald man an ihren Toiletten-Plätzen vorbei kommt, “machen” alle wie auf Kommando. Ein schneller Schritt zur Seite ist da angebracht – wenn man das vor lauter Staunen und Lachen noch hinbekommt. Die Tiere passen sich der Gehgeschwindigkeit der Menschen an und natürlich hat jedes seinen eigenen Charakter.
Was Bernhard uns alles zur Region, zum geschichtlichen Hintergrund des Waldes und zur Flora und Fauna erzählt, bekomme ich nur am Rande mit. Ich bin schließlich mit Pablo hier und dieser niedliche Kerl mit seinem krummen Gebiss und der Sturmfrisur hat mein Herz im Sturm erobert. Wie soll ich mich da noch auf etwas anderes konzentrieren können? Ich spaziere einfach neben ihm her, rede leise mit ihm und freue mich über diesen wunderschönen Tag. Viel zu schnell ist die Wanderung dann auch schon vorbei. Da vorne ist der Hof? Nee, oder? Och Menno.
Feierabend – die Lamas werden ausgespannt und wir wollen noch bleiben
Zurück auf dem Hof gibt es nochmal ein Gruppenbild, dann werden die Tiere vom Zaumzeug befreit. Bernhard zeigt uns noch kurz seinen Hof, auf dem sich die Lamas frei bewegen können. Hinten bei den Stallungen werden die Tiere geschoren. Aus dem Fell wird Wolle gesponnen. Hmm – da kommt mir eine Idee. Wie wäre es mit Lama-Seife? Die Wollfasern der Tiere enthält viel wertvolles Keratin, was die Seife besonders angenehm und pflegend macht. Bernhard gibt mir gerne ein kleine Tüte Wolle mit und ich freue mich schon aufs Sieden. Vielleicht gibt es dann schon bald Lama-Seife von den wunderbaren Reckenberg Lamas in meinem Shop.
Noch ein letztes Bild und die Antwort auf die Frage, warum man mit einem Lama wandern gehen soll
Wir können uns kaum von den Lamas trennen und Uli hat alle Mühe, uns vom Hof zu bekommen. Zufrieden lachend wandern wir zurück zum Auto und ich habe sie gefunden – die Antwort auf die Frage, warum man mit Lamas wandern soll: Weil es toll ist, weil es einen erdet und ruhig macht und weil es einen vom Alltag wegholt. Tatsächlich wurde alles um mich herum unwichtig und ich war mit meinem Gedanken ganz bei Pablo. Ich habe versucht zu spüren, wie es ihm geht und Ruhe auszustrahlen, um ihm Sicherheit zu geben. Ganz automatisch bildet sich so eine Einheit zwischen Mensch und Tier, die einfach nur gut tut. Ich fand es unheimlich entspannend und ausgleichend. Probier es selber mal aus! Zum Beispiel im Nürnberger Land. Ein tolles Erlebnis für Groß und Klein!
Das Blogger-Wochenende #48OUTDOOR war eine gemeinsame Aktion von Nürnberger Land Tourismus, DB Regio Bayern, dem Verkehrsverbund VGN und dem Deutschen Jugendherbergswerk. Anreise, Unterkunft, Verpflegung und Programm wurden von den Veranstaltern übernommen. Vielen Dank auf diesem Weg an alle Beteiligten für das tolle Wochenende! Selbstverständlich beeinflußt die Einladung in keiner Weise meine Berichterstattung.
Wo man mich noch findet:
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