Es ist so weit – am 08.12.2016 haben wir endlich einen Termin gefunden, um unsere Weihnachtsfeier 2015 nachzuholen. Besser spät als nie, oder? Und so treffe ich mich an diesem Winterabend um 16.30 Uhr mit meinen Ex-Kollegen beim Deutschen Röntgen Museum in Remscheid-Lennep. Es soll nämlich nicht nur schnöde geschlemmt werden, sondern vorher auch noch ein bisschen was für die Bildung getan werden.
Röntgen liebte es, zu Wandern und die Natur zu entdecken
Ich gebe es zu, erst war ich von der Idee nicht besonders begeistert, aber nachdem ich zuletzt in Bonn einiges über Beethoven erfahren habe (und dabei sehr viel Spaß hatte), kann ein bisschen Hintergrundwissen zum weltweit ersten Nobelpreisträger (1901) nicht schaden. In der Lobby des 2002 komplett neu konzeptionierten Museums wurden wir von Herrn Müller in Empfang genommen. Der Physik-Lehrer gibt uns eine Führung und macht uns auf ein paar Hintergründe aufmerksam, die wir vielleicht alleine nicht entdeckt hätten.
Es gibt übrigens sogar eine direkte Verbindung zwischen Wilhelm Conrad Röntgen und diesem Blog. Wußtet ihr nämlich, dass eins von Röntgens Hobbys das Wandern war? Außerdem hat er gerne die Natur erforscht und fotografiert. Diesen Leidenschaften des Physikers wird im Röntgen Museum ein ganzer Raum gewidmet.
Im Deutschen Röntgen Museum gibt es viel zu entdecken
Auch sonst gibt es in diesem sehr modernen und interaktiven Museum viel zu entdecken. Alle Räume sind liebevoll gestaltet und spannend arrangiert. Es gibt digitale Infotafeln, man kann in Schranktüren Details aus Röntgens Leben erfahren und miterleben, wie seine Entdeckung die Medizin revolutioniert hat.
Herr Müller ist ganz in seinem Element und seine Begeisterung springt auf uns über. Hätte sich doch damals während meiner Schulzeit jemand so viel Mühe gegeben, mir die Physik schmackhaft zu machen. Wer weiß, vielleicht wäre dann was Gescheites aus mir geworden :-).
Der Weg durchs Museum wird dunkler und sogar ein bisschen unheimlich. Wir können uns richtig vorstellen, unter welchen Umständen früher geröntgt wurde. Das war ganz schön gefährlich – für die Ärzte und auch für die Patienten. Verbrennungen, Verstrahlungen… das sind nur zwei Stichworte, zu denen Herr Müller ein paar Geschichten zu erzählen weiß. Heute bekommt man schon bei der kleinsten Strahlenuntersuchung eine Bleischürze umgebunden… zu damaligen Zeiten fand man das unnötig. Vielmehr waren alle fasziniert davon, einen Blick in den eigenen Körper werfen zu können.
Eine Reise durch die Medizingeschichte
Weiter führt uns unser Rundgang durch die Zeit und wir können mitverfolgen, wie sich die Technik entwickelt hat. Einige obskure Anwendungsbeispiele der Röntgenstrahlen kann man heute zwar nicht mehr ganz nachvollziehen (Dauerbestrahlung gegen Haarwuchs), aber wer weiß… vielleicht gehen in einigen Jahrzehnten Menschen durch dieses Museum und wundern sich über die Anwendungsbeispiele und die Technologie aus dem Jahr 2016. Schließlich ist unsere Jahrzehnt auch nur ein Punkt auf dem Zeitstrahl der Entwicklung.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich ein Besuch (Eintrittspreise 3,50 Euro für Erwachsene und 2,00 Euro für Schüler und Studenten – Führungen ab 4,00 Euro) hier wirklich lohnt. Auch und besonders für Kinder ist es sicherlich sehr spannend. Wenn ihr die Möglichkeit habt, macht eine Führung. Oder ihr macht einen Abstecher vom Bergischen Jakobsweg hierher. Der verläuft nämlich unter anderem durch Remscheid-Lennep.
Wo man mich noch findet:
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