Seit dem 12.04.2019 kann man im Seepark Zülpich (Info) fliegen. Natürlich nicht richtig, sondern gut gesichert an insgesamt zwölf Ziplines. Und drei Tage vor der eigentlichen Eröffnung durfte ich den niegelnagelneuen Flying Fox Park schon mal ausprobieren. Na gut, ihr kennt mich… Höhe ist nicht ganz so mein Ding, aber für spannende Sachen bin ich immer zu haben. Und damit ich nicht doch noch kneife, habe ich Albert und Laurin mitgenommen.
Im Seepark Zülpich wartet man schon auf uns
Als wir um 14.00 Uhr am Seepark Zülpich ankommen, ist der große Parkplatz komplett leer. Klar – es ist ja auch keine Badesaison und der Flying Fox- und Ketterpark noch geschlossen. Die nette Dame im Kassenhäuschen guckt mich verwundert an. “Mit ihnen habe ich erst in 1,5 Stunden gerechnet…”. Uuppsi – da ist bei meiner Terminplanung wohl ein bisschen was durcheinander gekommen. Albert und Laurin werfen sich wissende Blicke zu – die beiden wundert beim Thema “Jutta und Termine” schon lange nichts mehr.
Zum Glück ist Ronny van der Heijden schon da. Er ist der Leiter der Anlage und war auch in die Konzeption und den Aufbau involviert. “Ich kenne hier jede Schraube” sagt er und seine Augen leuchten. Seine Begeisterung und seine herzliche Art sind ansteckend und ich freue mich schon drauf zu sehen, was für eine Anlage die hier aufgebaut haben. Wir bekommen Klettergurte und Helme ausgehändigt und fröhlich plaudern spazieren wir rüber zur Anlage.
Der Flying Fox Park steht am Ufer des Wassersportsees
Der Flying Fox Park im Seepark Zülpich besteht aus insgesamt zwölf Ziplines auf zwei verschiedenen Ebenen (ca. 5 und 12 Meter), die mit Kletterelementen miteinander verbunden sind. Die Gesamtlänge der beiden Parcours beträgt 815 Metern. Soviel zum “Theoretischen”. Parktisch stehe ich vor einer tolle Holzkonstruktion die mir auf den ersten Blick Vertrauen einflößt. Bis zu 1,5 Tonnen wiegen die dicken Stämme, die tief ins Fundament eingegossen sind.
Wenn es zu sehr wackelt, habe ich Angst. In einem anderen Kletterpark musste ich die Zipline Bahn genau aus diesem Grund auslassen. Ich habe mich einfach nicht getraut, die wackelige Leiter zum Einstieg hochzuklettern. Hier ist das kein Problem. Erst geht es eine breite Holztreppe hoch und dann steht man zur Sicherheitseinweisung und -einkleidung auf einer breiten Plattform. Da wackelt nix! Die Klettergurte hier im Seepark Zülpich liegen nicht nur auf der Hüfte, sind gehen rauf bis zur Schulter. “Sicherer geht es nicht.”, sagt Ronny. “Außerdem hakt man sich am Anfang einmal ins Seilsysteme in und fertig. Kein lästiges und unsicheres Umhängen zwischen den einzelnen Hindernissen mehr.”. Sehr gut. So kann ich mich gleich ganz aufs Klettern und Fliegen konzentrieren.
Kletter und Fliegen – beides 5 bis 12 Meter über dem Boden
Nach einem kleinen Trainingsparcours starten wir mit der ersten Runde. Obwohl wir nur ca. 5 Meter über dem Boden sind, muss sich mein Kopf erstmal an die Höhe gewöhnen. Das geht aber schnell. Laurin klettert vor, während Ronny bei uns bleibt und uns alles erklärt. Wir freuen uns über die Infos und klettern und rutschen hinter ihm her. Vielleicht nicht ganz so graziös (menno, wie kommt der Kerl so schnell und wackelfrei über die Hindernisse?), dafür aber lächelnd und ohne ins Seil zu fallen. Die Kletterpartien sind teilweise etwas kniffelig aber auch für Anfänger gut zu schaffen. Trotzdem ist es anstrengend und ich komme ganz schön ins Schwitzen.
Bei den Ziplines gefallen mir die Landestationen besonders gut. Es gibt eine breite Einflugschneise, in die man einfach “reinläuft”. Alternativ – von Albert für uns getestet – kann man aber auch mit dem Po landen, falls man während des Fluges der Meinung ist, sich einmal um die eigene Achse drehen zu müssen. Klappt aber auch. Dann einfach aufstehen und weiter gehts. Das macht richtig Spaß. Im Laufe der Runde werden die Ziplines immer länger. So gewöhnt man sich langsam ans Fliegen und ist bereit für die lange Seilrutsche am Ende der Runde. Hier ist man bis zu 40 Stundenkilometer schnell.
Im Seepark Zülpich fliegt und klettert jeder in seiner eigenen Geschwindigkeit
Während Albert und ich uns für die letzte Zipline der ersten Runde fertig machen, überholt uns Laurin auf der oberen Bahn. Er ist bereits mit Runde zwei durch. Wenigstens einer von uns ist sportlich *g. Trotzdem lässt er es sich nicht nehmen und begleitet mich nochmal auf die zweite Runde. Mit dabei ist David. Er ist einer der Höhenretter dieser Anlage. Eigentlich ist er für die Gastronomie im Seepark Zülpich zuständig, aber als er gehört hat, dass für die Flying Fox Anlage noch Höhenretter gesucht werden, hat er sich sofort gemeldet. Mit Klettern hatte er zwar bisher nicht viel am Hut, aber für neue Sachen ist er immer zu haben. Mittlerweile kann es ihm nicht hoch und nicht schnell genug sein. Aktuell plant er eine Reise nach Nordwales, zur schnellsten Zipline-Bahn der Welt. Also mich würden da keine 10 Pferde runter kriegen.
Zu Dritt bewältigen wir problemlos auch den oberen Parcours. Tatsächlich kommt er mir sogar einfacher vor. Die Höhe macht mir gar nichts mehr aus und ich merke auch, dass ich lange nicht mehr so verkrampft bin wie am Anfang. Mit einem breiten Lächeln fliege ich ein zweites Mal über den See. Was für ein Spaß!
Fazit
Das Klettern und Fliegen im Flying Fox Park im Seepark Zülpich macht super viel Spaß. Man fühlt sich sicher und Ronny und sein Team kümmern sich persönlich um jeden einzelnen Besucher. Die 650.000 Euro teure Anlage und die Sicherheitsausrüstung entsprechen den höchsten Standards und werden regelmäßig auf Herz und Nieren geprüft. Die Hindernisse sind anspruchsvoll aber auch für Anfänger gut zu bewältigen – bei denen dauert es dann halt ein bisschen länger. Bezahlt wird im Seepark Zülpich pro Runde. Genauere Details findet ihr auf der Website.
Die Testflüge waren ihm Rahmen einer nachgeholten Presse-Preview für uns kostenlos. Vielen Dank auf diesem Weg nochmal an Ronny und David für die tolle Betreuung vor Ort. Selbstverständlich ist alles, was ich in diesem Artikel geschrieben habe selbst erlebt und meine eigene Meinung.
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