Weit ist es ja von Rommerskirchen nicht bis zum Niederrhein. Ein gutes Stündchen waren wir unterwegs und auf der Fahrt die A61 runter, kamen ganz viele tolle Erinnerungen in mir hoch. In meiner “wilden” Zeit war ich regelmäßig in Kaldenkirchen im BaCa oder im Doppelpunkt. Laute Musik, durchgetanzte Nächte und das eine oder andere alkoholische Getränk standen damals im Mittelpunkt. Heute sind diese beiden Diskotheken geschlossen, nachts wird geschlafen und tagsüber gewandert. So ändern sich die Zeiten…
Heute wandern wir durchs Naturschutzgebiet Heidemoor
Aber zurück zu unserer heutigen Wanderung in der Wasser.Wander.Welt. Wir haben uns für den Anreisetag die Tour Galgenvenn (Info) ausgesucht. Diese etwa 12 km lange Wanderung ist perfekt, wenn man am Vormittag noch seine Sachen packen und am Nachmittag schon sein Gästezimmer beziehen möchte. Ich bin gespannt. Nach meiner tollen Tour im Hohen Venn gibt es einige Erwartungen zu erfüllen.
Wir laden uns die GPS-Daten und die auf der Strecke liegenden Geocaches runter und entscheiden uns für den Einstiegspunkt bei Haus Galgenvenn. Perfekt – parken direkt am Startpunkt… oder? Weit gefehlt. Vor Ort sind alle Parkplätze für Restaurant-Gäste reserviert – der offizielle Wanderparkplatz liegt knapp einen Kilometer weiter östlich. Ach… was solls. Die Tour wird bei knapp 35°C eh schon warm und anstrengend, da machen die zwei (je einen hin und zurück) zusätzlichen Kilometer auch keinen Unterschied mehr, oder? Außerdem finden wir den ersten Cache bereits auf dem Weg zum Starpunkt – läuft.
Wir freuen uns über jedes schattige Wegstück
Trotzdem ist es heiß – sehr heiß. Zum Glück gibt es viel Wald auf dieser abwechslungsreichen Tour. Der Premium-Wanderweg Galgenvenn führt uns über verschlungene Pfade, breite Wege und auch mal den einen oder anderen Anstieg hinauf. Viel freie Fläche und weite Blicke gibt es im Moor – leider ist die Heide schon abgeblüht. Die lila Blüten wären sicher ein weiteres Highlight gewesen.
Schön sind auch die Stellen, an denen man auf dem Hinweg schon das Wegstück sieht, auf dem man gleich wieder zurück kommen wird. Aber hey – der Weg ist bekanntlich das Ziel und der lohnt sich auf dieser Tour auf jeden Fall!
Die Natur auf unserer grenzüberschreitenden Wanderung ist richtig schön und immer wieder anders. Besonders gut gefallen mir die Teilstücke durchs Naturschutzgebiet Heidemoor. Das in den 30er Jahren entwässerte Moor ist ein wichtiges Biotop für Wasser- und Wiesenvögel. Leider kenne ich mich zu wenig aus, aber für Vogelfreunde mit Zeit und Fernglas gibt es sicherlich einiges zu entdecken. Genug Bänke auf der Strecke bieten sich immer wieder als Beobachtungsposten an. Auch wir machen gerne Gebrauch von ihnen und gönnen uns immer mal wieder eine Trinkpause.
Wandern wir noch in Deutschland oder sind wir schon in den Niederlanden?
Als die Hinweisschilder im Wald plötzlich (für mich) nicht mehr lesbar sind, stutze ich. Wir sind auf dem niederländischen Teil der Strecke angekommen ohne es zu merken. Natürlich ist im Wald auch kein Grenzbaum zu erwarten, trotzdem amüsieren wir uns und plaudern ein bisschen über die Region. Da fällt uns ein, dass ja der liebe Hatti hier ganz in der Nähe wohnt. Als er uns ein paar Geocaching-Tipps per WhatsApp gibt, laden wir uns ganz unauffällig für den Abend bei ihm zum Essen ein. Toll… die Freude über den schönen Weg wird durch die Vorfreude auf einen schönen Abend ergänzt. Perfekt!
Erstmal geht es aber weiter auf dem Wanderweg Galgenvenn, der uns zum Schluß nochmal mit einem tollen Blick übers Moor belohnt. Zwar zeigt mein Garmin einen kürzeren Weg zum Auto an, aber der kleine Schlenker lohnt sich trotzdem. Zufrieden von der tollen Wanderung aber kaputt von dem heißen Wetter kommen wir beim Auto an. Auf geht es zum Genholter Hof. Das Bauern-Café mit Hofladen und Gästezimmern in Brüggen ist unser Quartier für das Wochenende. Wir beziehen unsere großzügigen Zimmer und es geht erstmal unter die Dusche. Schließlich wollen wir ja erfrischt und gut duftend bei Hatti vorm Grill sitzen :-). Und das tun wir auch… mit leckerem Grillgut von der Fleischerei Ambaum (Empfehlung), bei der Marc und ich noch kurz vorbei gefahren sind, und kaltem, alkoholfreiem Weizen sitzen wir lange plaudernd und lachend zusammen. Schööööönnnnn.
Fazit
Eine wirklich lohnenswerte Tour mit toller Natur und abwechlsungsreicher Wegführung. Es gibt fast keine Steigungen und die zwei bis drei Anstiege habe ich als angenehme Abwechlsung empfunden. Der Niederrhein hat wirklich was zu bieten… von solchen Touren hätte ich gerne mehr!
Ich möchtet die Tour auch mal machen? Infos und GPX-Track findet ihr bei den Wasser.Wander.Welten. Und die Geocacher unter euch können hier fündig werden: GC7699N (auf dem Weg vom Parkplatz zum Startpunkt), GC71V89, GC5D9W1, GC5WHEF, GC5EM2M, GC20JPB, GC21763 und GC51EWW. Viel Spaß 🙂
Für die Statistik
11,4 km (ohne Parkplatzweg)
3 Stunden 05 Minuten in Bewegung
44 Minuten Pause
3,7 km/h reine Gehzeit
3,0 km/h inkl. Pause
Unser Wochenende am Niederrhein wurde von den PremiumWanderWelten (wo Marc als Wege-Tester aktiv war) gesponsort. Die Übernachtung und die Unkosten wurden übernommen. Eine Verpflichtung zu einem Beitrag auf meinem Blog gab es nicht. Auf meine neutrale Berichterstattung hat die Einladung keinen Einfluß.
Wo man mich noch findet:
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