An diesem Wochenende war ich mit anderen Bloggern auf Einladung von H-Hotels in Oberhof.*
Wenn sich 10 Wanderblogger für ein Wochenende im Thüringer Wald treffen, dann gibt es viel zu erzählen. Von wunderbaren Menschen, tollen Erlebnissen, urkomischen Momenten und sportlichen Erfolgen. Von einem besonderen Hotel, einer selbsternannten Kloßkönigin, von Thüringer Rostbratwürsten im Wald und dem Treffen mit einem Olympiasieger. Aber jetzt alles schön der Reihe nach.
Los geht es Anfang Juni, als die liebe Martina im Auftrag der H-Hotels (Website) auf der Suche nach Wanderbloggern für ein Wochenende in Oberhof ist. Da der Osten Deutschlands für mich wandertechnisch noch ein schwarzer Fleck ist (Asche auf mein Haupt), melde ich mich an und bekomme eine Zusage. Klasse! Und ich kann sogar Marc mitbringen, mit dem ich eigentlich für das Wochenende schon eine Wandertour an die Mosel geplant hatte. Ich bin gespannt, wer noch mit von der Partie sein wird. Nach wenigen Tagen steht der Teilnehmerkreis fest. Neben Marc und mir sind noch Ingo, Simone, Hans-Joachim, Frank, Daniela, Jörg mit Frau Gabi und natürlich Martina dabei. Hihi – fast wie bei einem Klassentreffen. Außer Daniela, Jörg, Gabi und Martina alles “alte” Bekannte. *freu
Das Treff Panorama Hotel Oberhof von H-Hotels
Nach einer anstrengenden aber sehr lustigen Anreise beziehen wir unsere Zimmer. Modern eingerichtet, großes Bett und schöne Aussicht – passt.
Das Treff Hotel Panorama in Oberhof hat einen ganz besonderen Charme und beeindruckt allein durch seine Größe. Es hat über 400 Zimmer in zwei “Türmen”, die die ungewöhnliche Form einer Sprungschanze haben. Das Hotel wurde 1969 eröffnet und gleich darauf wieder geschlossen. Grund dafür war ein Problem bei der Dachkonstruktion. Der jugoslawische Architekt hatte die Windverhältnisse hier oben auf über 800 Metern ein bisschen unterschätzt.
Anfangs war der einheimischen Bevölkerung der Zutritt zum damaligen Interhotel Panorama verwehrt. Vielmehr gaben sich internationale Gäste und das “Who is Who” der DDR die Klinken in die Hand. Das ändert sich aber 1972, nachdem Honecker eine Zäsur erläßt und ab sofort 80 Prozent der Zimmer an den Gewerkschaftsbund FDGB vermietet werden müssen. Heute gehört das Treff Hotel Panorama zu den H-Hotels und wird derzeit aufwändig restauriert. Der Bar-/Restaurantbereich und auch ein Teil der Zimmer sind schon fertig. Trotzdem steckt dem Haus der DDR-Charme noch in den Knochen. Kein Wunder, bei einem so großen Haus geht das nicht über Nacht.
Ankommen und Spaß haben
Nach dem Einchecken treffen sich alle in der Thüringer Stube neben dem Foyer. Es gibt ein lautes “Hallo” und ein paar Infos zum Ablauf des Wochenendes. Danach führen und Anja und Patrick durch das Hotel. Den Konferenzbereich finde ich persönlich jetzt nicht so spektakulär, dafür ist das Treuzimmer im 11. Stock ein echtes Highlight.
Nach dem Abendessen mit stimmungsvoller (*hüstel) Livemusik stand das Highlight des Abends auf dem Programm. Gerhard Köhler, brachte uns bei einem Diavortrag Oberhof, den Rennsteig und den Wintersport in Oberhof näher.
Der Vortrag des ehemaligen Biathlethen, Funktionärs und Wettkampfleiters im Biathlon ist sehr unterhaltsam, interessant und auch mal kritisch. Außerdem fühle ich mich durch die Geräusche des Diaprojektors in meine Kindheit zurückversetzt. Genau wie damals, als mein Dad uns die Urlaubsdias gezeigt hat. Herrlich.
Wandern auf dem Rennsteig
Nach einer sehr erholsamen Nacht (ich habe geschlafen wie ein Stein), werde ich von einem Unwetter geweckt. Der Regen prasselt an die Scheiben und Blitze zucken über den Himmel. Urks – ist nicht für heute eine Wanderung auf Deutschlands ältestem Fernwanderweg, dem Rennsteig, geplant? Egal, erstmal gehe ich frühstücken. am Wanderblogger-Tisch gucke in verschlafene Gesichter. Wie es aussieht, sind die anderen gestern doch noch etwas länger an der Bar geblieben. Schnell quasseln wir uns aber wach und auch die Regenwolken verziehen sich. Einer schönen Wanderung steht nichts mehr im Wege. Details dazu gibt es hier in einem separaten Beitrag.
Angenehm erschöpft bringt uns ein Shuttle Bus nach der Wanderung vom Schneekopf zurück nach Oberhof. Jetzt haben wir gut 90 Minuten Zeit, um uns zu regenerieren, bevor wir uns vorm Hotel zu einer Planwagenfahrt treffen. Und tatsächlich. Pünktlich um 16.30 Uhr steht der Zweispänner von Rainer Ortlepp bereit. Und nicht nur der Kutscher ist pünktlich. Auch der Bobfahrer Alexander Rödiger ist schon da. Er wird uns als Ehrengast bei unserer Tour begleiten und ein paar Anekdoten aus Oberhof und vom Bobsport erzählen. Spannend.
Planwagen fahren mit dem Olympioniken Alexander Rödiger
Bei der Planwagenfahrt haben wir richtig viel Spaß… was auch an den mitgeführten Getränken liegen könnte. Von der Umgebung bekommen wir vor lauter Gegacker allerdings nicht besonders viel mit. Egal. Schließlich waren wir eben ja schon zu Fuß auf dem Rennsteig und die Sportstätten gucken wir uns Morgen nochmal in Ruhe an. Auch der arme Alexander kommt nicht wirklich dazu, seine vorbereiteten Geschichten zu erzählen. Er ist aber für jeden Spaß zu haben und schließt sich einfach unseren Blödeleien an.
Bei einem Zwischenstopp gibt es eine (von vielen schon heiß ersehnte) Thüringer Rostbratwurst und den einen oder anderen Rennsteigstropfen. Und dann sind wir nicht mehr zu bremsen. Die Mädels bilden kurzerhand einen Damen-Vierer und Alexander muss zeigen, was er als Anschieber so drauf hat. Über die Sache mit Daniela und dem Bizeps werde ich hier übrigens kein Wort verlieren. Was in Oberhof passiert bleibt in Oberhof… oder so ähnlich. Vielen Dank Alexander für deine Begleitung. Es hat super viel Spaß gemacht.
Thüringer Kloß Workshop
Unsere Muskulatur hat sich noch nicht ganz von den Lachanfällen erholt, da haben wir schon das nächste Date. Wir werden nämlich einen Thüringer Kloß-Workshop mit ihrer Hoheit, der Thüringer Kloß-Königin höchstpersönlich, haben. Oh Mann, die Frau hat es wirklich nicht leicht mit uns. Wir sind noch total albern von der Kutschfahrt. Das hier Alkohol eine Rollen spielt, ist allerdings nur ein Gerücht. Das muss von der guten Thüringer Luft kommen…
Das von Hand Zubereiten der Klöße ist wirklich aufwändig. Aus zwei Dritteln der Kartoffeln erst einen Kartoffelbrei kochen, die restlichen Kartoffeln roh reiben, auspressen und die Stärke auffangen. Dann die rohen Kartoffelschnitzel mit Mehl und der aufgefangenen Stärke vermengen und alles zum Kartoffelbrei geben.
Jetzt aufpassen, dass der Teig die richtige Konsistenz bekommt, Klöße aus der heißen Masse formen und in siedendem Wasser kochen. Was für ein Glück, dass die Kloß-Königin uns hilft und alles genau zeigt. Und ich muss schon sagen, die Arbeit loht sich. Zusammen mit Rouladen und Rotkohl sind die Klöße ein Gedicht – köstlich und nicht mit dem fertig zu kaufenden Teig zu vergleichen. Hier das Originalrezept zum Nachkochen.
Warum Frauen besser schließen als Männer
Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Plötzlich ist schon Sonntag und die Koffer für die Rückfahrt sind gepackt. Bevor wir heim fahren, geht es aber noch zum Biathlonschießen. Mit den original Biathlon-Gewehren schießen wir 50 Meter entfernt auf Klappscheiben für Liegend- und Stehendschießen.
Zuerst gibt es aber ein Wiedersehen mit einem “alten Bekannten”. Gerhard Köhler gibt uns – unterstützt von seinem Enkelsohn – eine kurze technische Einweisung und erklärt uns die Wettkampfbedingungen. Einfach so zu Spaß schießen wäre ja langweilig. Wir werden vielmehr den Schützenkönig oder die Schützenkönigin der Gruppe ermitteln.
Erfahrungsgemäß gewinnen hier laut Gerhard übrigens immer die Frauen. Der Grund ist ganz einfach… die Männer haben mehr Erfahrung (Bundeswehr, Kirmes, Schützenverein) und hören bei der Erklärung nur mit halbem Ohr hin. Die Frauen dagegen passen genau auf und machen, was ihnen gesagt wird (also ausnahmsweise mal). Scheint zu stimmen. Immerhin habe ich mit 9 Treffern gewonnen.
Lobhuddelei
Das war ein richtig tolles Wochenende. Wir haben viel gelacht und eine spannende Region kennengelernt. Vielen herzlichen Dank nochmal an das Team von H-Hotels für die Einladung und an Martina für die tolle Organisation. Außerdem geht noch ein herzliches Dankeschön an Willi Lehmann, Rainer Ortlepp, Alexander Rödiger und Gerhard Köhler. Ohne euch hätten uns einige tolle Programmpunkte gefehlt.
Die Beiträge der anderen gibt es hier:
Hans-Joachim von anders-wandern.de
Simone von outzeit-blog.de
Marc von Marc Bender Photography
Frank von derentspannen.de
* Das Wochenende wurde uns von H-Hotels inkl. Anreise gezahlt. Die Kostenübernahme hatte auf meine Berichterstattung natürlich keinen Einfluß.
** Foto von Marc Bender
Solche Treffen sind doch immer wieder klasse :).
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Sehr schöner Beitrag! Mir hat es riesigen Spaß gemacht euch zu begleiten und ich habe darüber hinaus einen Einblick in das aufregende Leben eines Bloggers bekommen. Weiter so … Viele liebe Grüße aus Oberhof.
Vielen Dank. Es war auch wirklich ein tolles Wochenende mit einer albernen Truppe :-). Schön, dass du dabei warst.
[…] bei den Wanderbloggern und las ihre Blogs. Besonders gut hat mir Juttas Zusammenfassung bei Ich…einfach unterwegs! […]