Eignet sich die Luxemburger Schweiz für einen Familienausflug? Es sind Herbstferien und ich möchte wenigstens ein paar Tage etwas mit den Kids unternehmen. Ok, sie sind in einem Alter (14 und fast 16), in dem sie lieber in ihren Zimmern rumgammeln und mit ihren Freunden chatten oder zocken. Trotzdem konnte ich sie zu einem kleinen Ausflug nach Luxemburg animieren. Einen Tag shoppen in Luxemburg Stadt und einen Tag “wandern” und Felsspalten erkunden im Müllerthal.
Unser erster Weg führt uns zur Heringer Mühle. Hier möchte ich eigentlich Robi kurz Hallo sagen, der hat aber heute frei. Also holen wir uns “nur” einen Tipp für eine spannende kleine Tour ab. Empfohlen hat uns die nette Dame im Touristenbüro den Rundwanderung B2. Und der ist wirklich der Hammer!
Die Sandsteinfelsen in der kleinen Luxemburger Schweiz sind beeindruckend
Die Tour verläuft durch die typischen Sandsteinfelsen rund um Berdorf und ist ein Kleinod der Kleinen Luxemburger Schweiz. Hier ist alles voll mit Schluchten, Höhlen, Grotten und Spalten – ich hoffe, dass es meinen Kids genauso gut gefällt wie mir bei meinem ersten Besuch.
Los geht unsere Runde am Hotel Trail Inn – in dem wir ein Familienzimmer bezogen haben. Ein paar hundert Meter geht es durch den Außenbereich des kleinen Städtchens, in Richtung Müllerthal Trail (der steht auch noch ganz weit oben auf meiner ToDo Liste), bis wir die erste Beschilderung des B2 finden. Die Landschaft ist absolut berauschend. Ich fühle mich ein eine andere Welt versetzt und erwarte jeden Moment Elfen, Feen oder Zwergen zu begegnen. Bei den Kids prallt meine Begeisterung allerdings auf taube Ohren – seufz – Muttersein ist nicht immer leicht.
Langsam lassen sich auch die Kids begeistern
Wir erreichen das wunderschöne Roitzbachtal, wo der B2 rechts abzweigt. Wir gehen aber noch ein paar hundert Meter weiter gerade aus und erreichen die Hölle – eine ca. 35 Meter in den Fels reichende Höhle. Das Interesse meiner Kids ist geweckt – endlich. Zurück geht es auf den B2, der uns am Roitzbach-Massiv vorbei führen möchte. Wir steigen aber die rechts am Fels entlang führenden Stufen hinauf zum Roitzbach-Plateau, genießen die tolle Aussicht und klettern über die Felsen. Hier gibt es einige spannende Fotomotive, bei der mir als höhenangst geplagte Mutter machmal kurz das Herz stehen bleibt. Natürlich passiert nichts und wir erkunden die Roitsbach-Schlüff, ein Gewirr von engen Felsspalten.
Diese sind von 1 – 6 durchnummeriert, so dass man sich, wenn man sie aufsteigend durchstreift, nicht verirren kann. Am Ende wendet man sich einfach nach links und steht wieder auf dem B2. Allerdings nur so lange, bis einen die Räuberhöhle zu einer weiteren Exkursion einlädt. Hier heißt es krabbeln, weil die Felsen teilweise recht niedrig sind und dann über die Eisenleiter zum Adlerhorst in schwindliger Höhe steigen. Klasse. Am Adlerhorst links geht es direkt wieder auf den Rundweg. Herrlich!
5 Kilometer sind den Kids dann doch zu viel – beim nächsten Mal gehe ich wieder alleine
Weiter führt uns der Weg durch ein stetes Auf und Ab durch die wunderschöne Waldlandschaft der Region. Es geht vorbei am Klettergarten “Wanterbach” – wo bei diesen herbstlichen Temperaturen aber niemand in der Wand hängt. Nach 5 km fangen meine Kids an zu quengeln – sie haben keine Lust mehr auf Natur und meinen Plan, den B5 auch noch zu machen, kann ich vergessen. Seufz. Egal – ich lasse mir die Laune nur kurzfristig verderben und genieße die letzten Meter bis zurück zum Hotel.
Eine wirklich atemberaubende Tour durch faszinierende Landschaften – sehr abwechslungsreich und absolut empfehlenswert. Es sind einige Höhenmeter zu bewältigen und irgendwie habe ich bis zum Ende der Runde das Gefühl, dass es immer nur aufwärts geht. Was natürlich bei einem Rundweg Blödsinn ist, aber auf den ca. 5 km (wir sind auf 7 gekommen, weil ich vom/bis zum Hotel gemessen habe) kommt man ganz schön ins Schwitzen.
7 km
2 Stunde, 5 Minuten in Bewegung
12 Minuten Pause
3,4 km/h reine Gehzeit
3,1 km/h inkl. Pause
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